Bezirkskulturreferent des Schützenbezirkes Pustertal, Heimatkundler und Autor
Günther Obwegs wurde 1966 in Bruneck geboren, beruflich war er in der Verwaltung des Sanitätsbetriebes Bruneck tätig. Er war verheiratet und hatte drei Kinder. In seiner Jugend interessierte er sich sehr für das Schützenwesen und war in den Reihen der Schützenkompanie „Anton Steger“ Bruneck tätig, zuletzt gehörte er (seit 2005) der Schützenkompanie Mareo/Enneberg an. In seinem Engagement für die Heimat vertrat er seine ladinischen Kompanien auch längere Zeit als Ladinerreferent in der Bundesleitung des Südtiroler Schützenbundes.
Er war begeisterter Bergsteiger und Fotograf. Doch die größte Begeisterung galt seiner Heimat und deren Geschichte. Das Erforschen, das Aufschreiben, Sammeln und Veröffentlichen von Informationen, das Aufbewahren für kommende Generationen und das Ankämpfen gegen das allzu leichte Vergessen bedeutete für ihn aktiven Heimatschutz. Als Kulturreferent im Schützenbezirk Pustertal hat er wertvolle Arbeit für das südliche Tirol geleistet. Bücher waren seine große Leidenschaft. Er verfasste selbst zahlreiche Bücher zur Feuernacht, zum Ersten Weltkrieg und zum Schützenwesen, es seien hier genannt:
“Die Heimat zuerst. Der Schützenbezirk Pustertal im Spiegel der Geschichte 1809-2009” (Effekt, 2009)
“Freund, der Du die Sonne noch schaust. Luis Amplatz, ein Leben für Tirol” (Athesia, 2007)
„Das Standschützenbataillon Enneberg – Eine Bilderchronik aus Ladiniens schwerer Zeit (Effekt, 2005)
“Es blieb kein anderer Weg… Zeitzeugenberichte und Dokumente aus dem Südtiroler Freiheitskampf” (mit Sepp Mitterhofer, Arkadia Edition, 2000)
“Als wärs ein Stück von mir. Schützenkompanie Uttenheim” (Athesia, 1998)
“Dolomiten – Krieg in den Bergen” (mit Michael Wachtler, Athesia, 2012)
“Dolomiten. Krieg, Tod und Leid” (mit Michael Wachtler und Paolo Giacomel, Athesia Spectrum, 2004)
Mit seinen Vorträgen, besonders über die Feuernacht und den Ersten Weltkrieg, wusste er die Zuhörer in seinen Bann zu ziehen. Aber auch Neumitglieder des Südtiroler Schützenbundes motivierte er in den Grundlehrgängen. Über die Schützen schrieb Günther Obwegs im Buch „Die Heimat zuerst“:
„Die Südtiroler Schützen haben in unserer Heimat endlich wieder das Feuer der Freiheit entfacht. Und es brennt unaufhörlich…“
Für Günther Obwegs bedeutete die Gelöbnisformel des Südtiroler Schützenbundes auch seine persönliche Leitlinie, der er bis an sein Lebensende treu war:
Ich gelobe,
die Grundsätze und Ideale des Tiroler Schützenwesens
Treue zum Väterglauben,
Treue zu Volk und Heimat,
Treue zum Tiroler Schützenbrauch,
Ehrfurcht vor unseren ruhmreichen Vorfahren,
jederzeit hochzuhalten und allzeit zu bewahren,
sowie die Pflichten in der Kompanie und im Südtiroler Schützenbund
gewissenhaft zu erfüllen
und jedem Kameraden brüderlich zu begegnen,
so wahr mit Gott helfe.
Günther Obwegs wird durch sein Leben und Wirken für uns Schützen stets ein Vorbild sein.