PRETTAU – Die Schützenkompanie Prettau richtete am Sonntag, den 16. März 2025, den Bezirkstag des Schützenbezirkes Pustertal aus. Die Bezirksleitung hielt dabei Rückschau auf ihr erstes Amtsjahr. Gemeinsam mit den zahlreich anwesenden hochrangigen Ehrengästen beschwor sie die Einheit im Südtiroler Schützenbund. Für die bevorstehenden Neuwahlen der Bundesleitung streben nun zwei Vertreter aus dem Pustertal ein Amt im Bund an.

Das idyllische Dorf im hintersten Ahrntal war für den Bezirkstag festlich geschmückt. Die Veranstaltung begann mit der Aufstellung und Frontabschreitung vor der Feuerwehrhalle. Angeführt von der Knappenkapelle Prettau marschierten die 33 Fahnenabordnungen der Kompanien, die Schützenkapelle Pichl, die Bataillonsfahne Ulten, die Ehrenkompanie Prettau, die Fahnenabordnung der Freiwilligen Feuerwehr Prettau sowie die Ehrengäste zur Pfarrkirche zum Hl. Valentin. Dort zelebrierte Pfarrer Stefan Stoll die Heilige Messe, die vom Männerchor Prettau musikalisch umrahmt wurde.
Im Anschluss an den Gottesdienst wurde auf dem Kirchplatz der verstorbenen Kameraden des vergangenen Jahres gedacht. Zu ihren Ehren wurde ein Kranz niedergelegt, und die Ehrenkompanie Prettau unter dem Kommando von Hauptmann Wolfgang Kofler feuerte eine perfekte Ehrensalve ab. Die Knappenkapelle begleitete die Gedenkfeier musikalisch.

Zu Beginn der Bezirkssitzung begrüßte Bezirksmajor Thomas Innerhofer alle Anwesenden herzlich im Namen des Schützenbezirkes Pustertal und bedankte sich bei der ausrichtenden Kompanie für die Organisation und Gastfreundschaft.
Zu den Ehrengästen zählten der Bürgermeister der Gemeinde Prettau und Präsident der Bezirksgemeinschaft Pustertal, Robert Alexander Steger, sowie für den Südtiroler Schützenbund der Landeskommandant Major Roland Seppi, der Landeskommandant-Stellvertreter Major Christoph Schmid und Bundesjugendreferent Major Kuno Huber. Ebenfalls anwesend waren die Bezirksmajore Hannes Holzner und Hansjörg Eberhöfer. Als Vertreter des Viertels Osttirol nahmen Bataillonskommandant-Stellvertreter Anton Senfter und Bataillonsschießwart Hans Bergmann teil.
Zum Auftakt der Sitzung gedachten die Pusterer Schützen ihrem Kameraden und Freiheitskämpfer Sepp Forer.
In seinem Rückblick ging Major Thomas Innerhofer auf die wichtigsten Ereignisse des vergangenen Jahres ein. Dazu zählten die vom Bezirk Pustertal organisierte Tagung „Ideenwerkstatt-Schützenwesen im Pustertal“, die Bundesversammlung in Bozen, bei der der Schützenbezirk Pustertal als Ausrichter fungierte, das Bataillonsfest Oberland-Pustertal in Strassen sowie das Alpenregionsfest in Garmisch. Dort stellten die Pusterer einen der größten und dank des neuen Trommlerzuges auch lautesten Blöcke des Festes. Das wichtigste volkstumspolitische Thema des Jahres war „60 Jahre Inferno Tesselberg“, eine szenische Lesung vor einem bis auf den letzten Platz gefüllten Saal in Gais.
In seiner Vorschau für das kommende Jahr kündigte er eine geplante Aktion des Bezirkes zum Thema „Ausverkauf der Heimat“ an. Er schloss mit den Worten: „Es lebe unser wunderschönes Pustertal, von Mühlbach bis Lienz, es lebe unsere Heimat Tirol und es lebe das Vaterland Österreich!“

Es folgten die Berichte der Referenten. Bezirksjungschützenbetreuerin Sandra Pipperger informierte über die Aktivitäten der Jungschützen im Bezirk. Bezirksmarketenderin Nathalie Haller sprach über das Gesamttiroler-Marketenderinnen-Treffen am 24. August. Schießleiter Albin Mahlknecht berichtete über die große Motivation und rege Teilnahme an den verschiedenen Schießveranstaltungen auf Bezirks- und Bundesebene.
Bezirksausbilder Christian Steger und Kulturreferent Stefan Liensberger lobten die Aktionen des vergangenen Jahres und riefen dazu auf, die gute Zusammenarbeit im Bezirk und im gesamten Bund weiterzuführen. Anschließend präsentierte Bezirkskassier Mirko Seeber den Kassabericht, der auf Empfehlung der beiden Kassaprüfer einstimmig von der Bezirksversammlung entlastet wurde.
Außerhalb der Tagesordnung wurde Leutnant Mirko Seeber (Schützenkompanie Ehrenburg) einstimmig als Kandidat für das Amt des Bundeskassiers nominiert. Dies sei keine Kritik am bisherigen Bundeskassier, sondern vielmehr die Überzeugung, dass Mirko Seeber eine geeignete Person für dieses Amt sei. Der Bezirksmajor wird den Kandidatenvorschlag beim Bund hinterlegen.

Bereits im Vorfeld war Hauptmann Stefan Liensberger (Schützenkompanie Onach) als Landeskommandant-Stellvertreter nominiert worden. Er betonte, dass Zusammenarbeit im Mittelpunkt stehen solle und nicht Gegeneinander. Schütze zu sein bedeute für ihn, an einem gemeinsamen Tirol und an einer gemeinsamen Heimat zu arbeiten.
Es folgten die Grußworte der Ehrengäste. Bürgermeister Robert Alexander Steger zeigte sich stolz, dass die Schützen an diesem Tag in Prettau zu Gast waren. Die lange Bergbaugeschichte der Gemeinde sei tief mit Tirol verwurzelt, genauso wie das Schützenwesen. Eine starke Heimat brauche starke Menschen. Heimat sei nicht nur das, was war, sondern das, was daraus gemacht werde.
Der Landeskommandant des Südtiroler Schützenbundes, Major Roland Seppi, dankte den Prettauern für ihre Gastfreundschaft und lobte ihren Einsatz für Dorf und Vereine. Sein Stellvertreter Major Christoph Schmid betonte, dass die Schützen in Zukunft weniger verhandeln und mehr fordern sollten.
Der Bezirksmajor des Burggrafenamts, Major Hannes Holzner, kritisierte, dass zu lange keine Bezirksmajore mehr bei Bezirkstagen anderer Bezirke anwesend gewesen seien. In Zeiten, in denen die Landesregierung zum Teil aus Faschisten bestehe, sei es die Aufgabe der Schützen, den Landesvertretern klar zu sagen, was das Land brauche.
Auch der Bezirksmajor aus dem Vinschgau, Major Hansjörg Eberhöfer, sprach seine Anerkennung für die Leistungen des Bezirks Pustertal aus. Freiheit bedeute für ihn auch Unbeschwertheit, die jedoch zunehmend eingeschränkt werde. Die Schützen hätten daher die Aufgabe, diese Freiheit zurückzugewinnen.
Nach der Landeshymne endete der Bezirkstag mit einem gemeinsamen Mittagessen.