TRAMIN – Der Bezirksmajor des Schützenbezirks Süd-Tiroler Unterland, Peter Frank, nimmt in einer Presseaussendung zum Internationalen Tag der Muttersprache Stellung, der von der UNESCO jährlich am 21. Februar begangen wird.
„Es ist heute in Südtirol mehr denn je an der Zeit, dass das muttersprachliche Prinzip nicht nur in Sonntagsreden aufgegriffen, sondern tagtäglich gelebt wird. Nicht nur durch den Fall Goethe-Schule in Bozen hat sich gezeigt, dass unsere Südtiroler Schulen ihrem ureigentlichen Bildungsauftrag – nämlich der Vermittlung der Muttersprache – kaum noch nachkommen können. Besonders im Unterland sowie in Bozen ist der Anteil an Kindern, die Deutsch nicht als Muttersprache erlernt haben, dermaßen hoch, dass die einwandfreie Erlernung der Muttersprache beeinträchtigt ist und sich allgemeine Spracherlernungs- und Bildungsdefizite zu Lasten unserer Jugend ergeben. Das Suchen nach Ausreden und das gegenseitige Zuschieben der Verantwortung müssen aufhören – es sind funktionierende Konzepte zu präsentieren. Dass unsere deutsche Schule in Bedrängnis steht, ist nicht erst seit gestern, sondern seit Jahrzehnten bekannt“, untermauert Bezirksmajor Peter Frank.
Unsere Sprache weise uns Südtiroler eindeutig als Mitglieder des deutschen Sprach- und Kulturraumes aus. Immer öfters werde die einwandfreie Erlernung der Muttersprache allerdings durch „Buntheitsphantasien“ und gemischtsprachige Experimente beeinträchtigt, was zulasten unserer Identität gehe, so Frank. Neben einem persönlichen Bekenntnis seien funktionierende politische Konzepte endlich notwendig.
„Dieser achtlose Umgang mit unserer Sprache ist nicht nur peinlich – er ist auch gefährlich. Langsam, fast unmerklich verlieren wir damit unsere Identität, die uns diese Autonomie ermöglicht hat. Wir verlieren als Südtiroler damit die Fähigkeit, Mittler zwischen Nord und Süd zu sein, und beschränken uns auf uns selbst. Zudem verlieren wir die Fähigkeit, unsere Gedanken klar und wirkungsvoll auszudrücken – etwas, das sich unweigerlich auf das soziale Miteinander auswirkt. Gutes Deutsch, sei es in der Hochsprache oder im Dialekt, ist eine Frage des persönlichen Stils, der inneren Haltung und der gedanklichen Disziplin. Dieser heutige „Tag der Muttersprache“ soll uns Anspruch sein, wieder mit Mut und Freude an unserer Muttersprache und an unserer Identität festzuhalten – gerade im südlichsten Tiroler Landesteil, dem Südtiroler Unterland“, schreibt Peter Frank abschließend.