MERAN – Das Meraner Traubenfest markierte traditionell den Abschluss der Weinlese im Burggrafenamt. Dieses farbenfrohe Fest ist das älteste und wohl bekannteste Erntedankfest in Südtirol, das seit 1886 in dieser Form gefeiert wird.
Die Idee für das Fest stammt von dem Südtiroler Volksschriftsteller und ehemaligen Leiter der Meraner Volksschauspiele, Karl Wolf. Der besondere Mix aus Tradition, Kultur, Brauchtum, Musik, Unterhaltung sowie Speisen und Getränken hat das Traubenfest schnell zu einem beliebten Event sowohl bei Einheimischen als auch bei Besuchern gemacht. Jedes Jahr zieht es am dritten Oktoberwochenende viele Menschen in die Kurstadt. Im Zentrum der Feierlichkeiten steht die Weinrebe, die damals wie heute eine wichtige wirtschaftliche Rolle spielt und das Burggrafenamt prägt.
Der große Festumzug, der jedes Jahr den Höhepunkt des Traubenfestes bildet, fand am 20. Oktober 2024 statt. Er führte vom Vinschger Tor über den Rennweg und die Freiheitsstraße zur Kurpromenade und über den Theaterplatz zurück zur Freiheitsstraße. Rund 42 farbenprächtige Wägen und Gruppen nahmen in diesem Jahr daran teil.
Der älteste der Festwägen ist der mit der Apfelkrone, der 1949 zum ersten Mal aufgebaut wurde. Er ist über 5 Meter lang, 2,20 Meter breit und wiegt 2,3 Tonnen. Neben der Apfelkrone ist er mit Nelken und Buchsbaum geschmückt, begleitet wir er von sechs Paaren, die Äpfel ans Publikum verteilen. Den prunkvollen Höhepunkt des Festzuges bildet der „Kundschafterwagen“ mit der Riesentraube.
Seit einigen Jahren ist auch der Festwagen „Südtirol – die Wiege Tirols“ Teil des Umzugs, der von Schützenkompanien aus dem Burggrafenamt, Passeier- und Ultental begleitet wird. Zudem bereichern Musikkapellen, Volkstanzgruppen, Fanfaren und Trachtengilden das eindrucksvolle Spektakel.