BOZEN – Der Landeskommandant des Südtiroler Schützenbundes, Major Roland Seppi, kritisiert, dass die Stadt Bozen die öffentliche Sicherheit den Militärpatrouillen überlässt und nun auch den Schulunterricht den italienischen Carabinieri überträgt.
Mit dem Merkheft unter dem Titel „Zur Schule mit den Carabinieri“, das die Gemeinde Bozen herausgegeben hat, wird ein unrühmlicher Höhepunkt erreicht. Das Militär besetzt nicht nur die öffentlichen Plätze, sondern mit der Militärpolizei Carabinieri die Schulen und das Bildungswesen. Damit ist eine Grenze erreicht. Ebenso grenzwertig sind die Militärpatrouillen, welche öffentliche Plätze und Erholungszonen in unseren Städten besetzen. Da kommt ein unbehagliches Gefühl einer militärischen Besatzung auf. Dieses massive militärische Gehabe ist für eine Demokratie grenzwertig und ruft in Südtirol negative Erinnerungen hervor. Es wäre viel besser, die dunklen Kapitel Südtirol-Geschichte aufzuarbeiten, anstatt mit Militär die modernen Probleme unserer Zeit lösen zu wollen“, schreibt Landeskommandant Roland Seppi in einer Presseaussendung.
Bereits im Jänner 2024 hätte der Südtiroler Schützenbund politische Maßnahmen an den Brennpunktschulen in Südtirol gefordert, an denen die Sicherheit nicht mehr gewährleistet ist, damit aber ganz sicher nicht gemeint, dass Schul-Aktionen mit den italienischen Carabinieri veranstaltet werden, so Roland Seppi.
Die Besatzungsmacht wird durch diese Aktion als „Retter und Helfer“ dargestellt. Für mich ist das so, als ob man den Bock zum Gärtner macht. Die Carabinieri sprechen in Südtirol nämlich gar kein oder fast kein Deutsch. Inwiefern das ein Vorbild für unsere Schüler sein soll, die in den Schulen ein korrektes Deutsch lernen sollen, kann wohl nur die Stadt Bozen erklären. Die Stadtverwaltung nimmt es also in Kauf, dass die Bozner Schüler bald gar kein Deutsch mehr können. Auch für den Geschichtsunterricht an unseren Schulen ist die Carabinieri-Aktion ein Bärendienst. Bei der nächsten Gelegenheit, in der sich Bürgermeister Renzo Caramaschi und Stadträtin Johanna Ramoser zum Stelldichein mit den Carabinieri treffen und über die Schule sprechen, sollen sie sich doch gerne über den Geschichtsunterricht unterhalten. Ich bin gespannt, was die Carabinieri dann zu den Folterungen in den 1960er-Jahren erzählen werden“ schließt Roland Seppi.