BOZEN – Am Samstag, den 27. April 2024 hat der Südtiroler Schützenbund die 59. Ordentliche Bundesversammlung im Bozner Waltherhaus abgehalten. Die Ehrenformation wurde heuer vom Schützenbezirk Pustertal gestellt, die musikalische Umrahmung übernahm dabei die Musikkappelle Vintl.
Nach der Aufstellung der Formationen, Ehrengäste sowie der Musikkapelle Vintl in der Laurinstraße erfolgte nach der Meldung an den Landeskommandanten der Abmarsch zum Bozner Dom, der feierlich durch die Bozner Lauben begangen wurde. Die heilige Messe zelebrierte der Pusterer Bezirkskurat Pfarrer Michael Bachmann.
Am Peter-Mayr-Denkmal erfolgte die Heldenehrung mit Kranzniederlegung und Ehrensalve durch die Ehrenformation des Bezirks Pustertal unter dem Kommando des Brunecker Hauptmanns Johann Winding. Nach dem Rückmarsch wurde die 59. Bundesversammlung im Waltherhaus offiziell eröffnet. Nach dem Appel, den Bundesgeschäftsführer Egon Zemmer vornahm, begrüßte Landeskommandant Roland Seppi die anwesenden Ehrengäste, die Bundesleitung sowie die anwesenden Schützen und Marketenderinnen.
Landeskommandant Roland Seppi mit klarer Stoßrichtung
Landeskommandant Roland Seppi kritisierte das mangelhafte Identitätsbewusstsein, insbesondere der Südtiroler Sportler, und forderte neue Vorstöße in Richtung österreichischer Staatsbürgerschaft für die Südtiroler. Zentral war im letzten Jahr die Tagung zur deutschen Schule in Südtirol, dabei kritisierte Roland Seppi Versäumnisse und grobe Mängel in Bezug auf die Qualität des Unterrichts.
Landeskommandant Roland Seppi untermauerte die volkstumspolitische Stoßrichtung des Südtiroler Schützenbundes: „Heute sind wir wiederum gestärkt, aber noch nicht frei. Wenn man korrekt mit uns umgeht, sind wir Süd-, Nord-, Ost- und Welschtiroler gemeinsam, gerne Gesprächspartner auf Augenhöhe mit der italienischen Nation, unserem Nachbarland, auch in der derzeit hochaktuellen Diskussion zur Transitbelastung. Frau Giorgia Meloni wird uns mit Ihrem positiven Verständnis für Vaterländer sicher kaum widersprechen können. Zu gefestigt ist ganz Tirol, und zu ehrlich ist unser Landlibell!“
Tätigkeitsschwerpunkte und volkstumspolitische Aktionen
Den organisatorischen Bericht mit zahlreichen Aktivitäten der Schützenkompanien, Bezirke, Jungschützen und Marketenderinnen stellte Bundesgeschäftsführer Egon Zemmer vor. Mit dem Landesmarschierwettbewerb und der Aktion „Tiroler zeigt Flagge!“ konnte der Schützenbund das Land wieder im Sinne der Tiroler Werte mitgestalten. Die volkstumspolitischen Aktionen zur Toponomastik, zum 100-jährigen Verbot des Namens Tirol und zur Katakombenschule seien wesentliche bewusstseinsbildende Schwerpunkte im letzten Jahr gewesen. Das Beharren auf dem muttersprachlichen Prinzip sei dabei auch in eine wissenschaftliche Tagung an der Universität Bozen eingeflossen. Beim „Ehrenamt in Not“ sei der Schützenbund federführend tätig gewesen: „Wo ein Wille, da ein Weg! Der Südtiroler Schützenbund hat den Weg seit einigen Jahren begonnen und wird den eingeschlagenen Weg weiter gehen. Dieser Weg muss nun weiter mit der Politik zu Ende gegangen werden. Die Durchführungsbestimmung zum Landesregister wurde geschafft.
Rückblick der Referate und Ehrung von RA Nicola Canestrini
Bundeskassier Franzjosef Roner, der Kulturreferent Major Martin Robatscher, die Bundesmarketenderin Manuela Lastei, der Jungschützenbetreuer Majo Kuno Huber, die Bundesschießreferentin Sonja Oberhofer sowie der Ladiner-Vertreter Major Andreas Kostner blickten in ihren Berichten auf ihre Tätigkeiten zurück. Ehrenmajor Hubert Straudi erläuterte die Tätigkeiten des Herz Jesu Notfonds. Es folgte die statutarisch vorgesehene Bestätigung der Wahl der Bezirksmajore.
Rechtsanwalt Nicola Canestrini wurde in Anerkennung seiner Verdienste um das Tiroler Schützenwesen mit dem Ehrenkranz des Südtiroler Schützenbundes ausgezeichnet.
Anschließend wurden die Grußworte der Ehrengäste an die Bundesversammlung gerichtet. Senator Meinhard Durnwalder dankte dem Schützenbund für den unermüdlichen Einsatz in Bezug auf die Initiative „Ehrenamt in Not“. „In den letzten Monaten hatte ich einen sehr intensiven Austausch mit Bundesgeschäftsführer Egon Zemmer was die Durchführungsbestimmung zur Reform des Dritten Sektors betrifft. Diese sei nun endlich auf den Weg gebracht worden. Es sei der Anfang eines guten Weges, wir müssen hier aber weiterhin dranbleiben und weiterarbeiten“, so Durnwalder.
Abgeschlossen wurde die 59. Bundesversammlung mit der Tiroler Landeshymne.