BOZEN – Der Südtiroler Schützenbund betrachtet den Staatsbesuch von Ministerpräsidentin Giorgia Meloni kritisch und vermisst eine klare volkstumspolitische Haltung.
Schaut man sich die Fotos zum Staatsbesuch an, dann verwundert es, dass offenbar vollkommen unkritisch und ohne jeden Bezug zur Tiroler Eigenart und Identität die italienische Ministerpräsidentin Giorgia Meloni in Bozen empfangen wurde. Alles, was in Südtirol Rang und Name hatte, gesellte sich offenbar unhinterfragt zum Gruppenfoto. In einer Zeit, in der die Südtiroler Landespolitik uns vormacht, der Pakt mit den italienischen Rechtsparteien sei unbedingt notwendig, um unsere Autonomie zu erhalten und auszubauen, spielt beim Besuch Melonis die Südtirol-Autonomie offenbar überhaupt keine Rolle. Man hat, wenn man sich die Bilder ansieht, das Gefühl, als wäre Südtirol bereits normales italienisches Staatsgebiet“, kritisiert Landeskommandant Roland Seppi.
Während das Land Südtirol sich offenbar vollkommen zurückgehalten und seine Identität fast schon unterbunden hatte, hätte Ministerpräsidentin Giorgia Meloni in ihrer Rede unmissverständlich auf nationale Interessen und auf die italienische Nation gepocht.
Die Ministerpräsidentin hat in ihrer Rede unzählige Male auf die italienische Nation hingewiesen, zu der Meloni auch Südtirol zählt. Der italienischen Ministerpräsidentin sei offen und klar mitgeteilt, dass Südtirol eine Autonomie hat, weil es eben nicht zur italienischen Nation gehört, sondern nur unfreiwillig zum italienischen Staat. Die Südtiroler sind Teil der deutschen Sprach- und Kulturnation, stellen eine deutsche und ladinische Minderheit in Italien dar und sind Angehörige des Vaterlandes Österreich. Es muss also klar und deutlich darauf hingewiesen werden, dass wir Südtiroler nicht zur italienischen Nation gehören, die Giorgia Meloni in Bozen heraufbeschworen hat, und dass es an der Zeit ist, die Südtiroler nach ihrer politischen Zugehörigkeit zu befragen!“, so Roland Seppi abschließend.