BOZEN – Der Landeskommandant des Südtiroler Schützenbundes Roland Seppi äußert Kritik am Versuch des Milchhofes Brixen, sich eine grün-weiß-rote Identität überzustülpen und folglich einen Etikettenschwindel zu vollziehen.
Während Konsumenten heute stark nach Authentizität suchen und sich sprichwörtlich keinen Bären mehr aufbinden lassen wollen, geht der Milchhof Brixen den gegenteiligen Weg und erzeugt den Anschein „echter“ Mozzarella süditalienischer Herkunft. Dazu wird die Mozzarella nicht nur mit grün-weiß-roter Fahne garniert und mit einer angeblichen „Antica Latteria Bressanone“ benannt. Der Markt verlangt nach klarer Herkunftsbezeichnung, weil sich Konsumenten sicher sein wollen, woher die Lebensmittel kommen, die sie kaufen. Der Milchhof Brixen ist also gut beraten, in Sachen Marketing auf die eigenen Stärken und die Tiroler Eigenart hinzuweisen und keinen Etikettenschwindel zu betreiben“ schreibt Roland Seppi in der Presseaussendung.
Der Brixner Milchhof werde finanziell durch öffentliche Beiträge unterstützt, um der Südtiroler Landwirtschaft sowie die Südtiroler Eigenart zu fördern, so der Südtiroler Schützenbund. Die Politik sei folglich aufgefordert, hier tätig zu werden und das eigene Produktmarketing im Sinne unseres Landes und seiner Wiedererkennbarkeit auszurichten.
Problematisch sind heute neben der Thematik Ortsnamengebung freiwillige Italianismen, die unsere Geschichte und Identität verzerren, nur um im Tourismus oder im Handel vermeintlich wirtschaftliche Erfolge zu erzielen. Das alles ist kurzsichtig, gegen die Interessen unseres Landes gerichtet und wird auch nicht die erhofften wirtschaftlichen Erfolge mit sich bringen. Wer Südtiroler Produkte will, will authentische Südtiroler Produkte. Wer hingegen am Markt italienische Produkte positionieren will, wird sich dem Preisdumping am gesamten italienischen Markt unterstellen müssen, was im Sinne der Milchpreise sicher nicht zielführend sein wird. Diese Aktion aus dem Hause Brimi ist mehr als fragwürdig und es wäre mehr Sensibilität für unser Land gefragt. In diesem konkreten Fall ist Brimi ein schlechter Botschafter für Südtirol“, schließt Roland Seppi.