MANTUA – Andreas Hofer wurde am 20. Februar 1810 am Richtplatz an der Porta Nuova in Mantua standrechtlich erschossen. Bereits damals versuchten angesehene Mantuaner Bürger den Tiroler Freiheitshelden Andreas Hofer freizukaufen, woraus eine hohe Anerkennung durch die Bevölkerung Mantuas resultiert, die bis heute hin anhält. Das diesjährige Gedenken an den Tiroler Volkshelden fand am Samstag in Mantua statt. Schützen und Marketenderinnen aus allen Tiroler Landesteilen nahmen teil.
Der Tod Andreas Hofers ging damals um die Welt und beeinflusste zahlreiche Freiheitsbewegungen, etwa auch den Deutschen Freiheitskampf. Bereits 1860 entstand an der Porta Nuova ein erstes Denkmal, das 1984 durch einen Monolithen aus Pontiveser Porphyr ersetzt wurde. Seit 1984 wird durch die Tiroler Schützen jährlich auch in Mantua gedacht.
Starkes Symbol setzen
Die diesjährige Feier fiel auf den Samstag, 17. Februar 2024. Angereist waren Schützen und Marketenderinnen aus allen Tiroler Landesteilen, darunter rund 400 Teilnehmer aus dem Südtiroler Unterland und rund 150 weitere Anwesende aus allen Tiroler Landesteilen. Insbesondere den Schützen des Unterlandes war es wichtig, stark vertreten zu sein und auch die Zivilbevölkerung mitzunehmen, um ein kräftiges volkstumspolitisches Symbol in Mantua zu setzen. Die Salurner Dorfbevölkerung begleitete die Ehrenkompanie Salurn sowie die Musikkapelle Salurn zahlreich. Veranstaltet wurde die Andreas-Hofer-Gedenkfeier in Mantua, die der Südtiroler Schützenbund in Mantua ausrichtet, durch den Schützenbezirk Süd-Tiroler Unterland unter Bezirksmajor Peter Frank.
Volles Programm
Das Eintreffen der Schützen und Marketenderinnen erfolgte an der Piazza Porta Giulia in Mantua. Anschließend wurden die Formationen aufgestellt, die Meldung an den Höchstanwesenden durchgeführt und die Front abgeschritten, ehe der Abmarsch in Richtung Andreas-Hofer-Denkmal im Stadtteil Citadella erfolgte. Dort begrüßte Bezirksmajor Peter Frank alle Anwesenden, die Ehrengäste, die mitgereisten Bürgermeister und die Mitglieder der Bundesleitung.
„Aufstehen und Standhalten“
Der stellvertretende Landeskommandant Major Christoph Schmid hielt die Grußworte für den Veranstalter, den Südtiroler Schützenbund, und ging dabei insbesondere auch auf die derzeitigen volkstumspolitischen Notwendigkeiten ein:
„Dass heute so viele Tiroler Landsleute, vorwiegend aus dem südlichsten Bezirk Südtirols, dem Südtiroler Unterland, hier anwesend sind, ist Zeichen unseres patriotischen Bewusstseins, aber auch eine klare volkstumspolitische Botschaft, dass wir aufstehen und standhalten, wenn unser Tirolertum auf dem Spiel steht.“ Und weiter: „Wenn wir heute hier in Mantua stehen, dann stehen wir gemeinsam auf für Tirol, ehren die Freiheitskämpfer für Tirol und verpflichten uns, für unser Land Tirol, seinen Freiheitswillen und die Unabhängigkeit unsers Landes sowie für unsere deutsche und ladinische Volksgruppe mit Beständigkeit und Zielstrebigkeit zu wirken.“
Großer Dank und anschließende Messe
Als Hausherr überbrachte der Präsident des Gemeinderates der Stadt Mantua seine Grußworte und dankte den Schützen für ihren Einsatz und die historische Bewusstseinsbildung. Anschließend wurde die Heilige Messe zelebriert, an welcher Landeskurat P. Christoph Walder OT gemeinsam mit Don Augusto beteiligt war. Die heilige Messe wurde durch die Musikkapelle Salurn musikalisch mitgestaltet. In der Gedenkmesse wurde die Rolle Andreas Hofers deutlich hervorgehoben.
Die Gedenkrede wurde durch den Salurner Bürgermeister Roland Lazzeri durchgeführt. Er erinnerte an die historische Figur Andreas Hofer, an seine Bedeutung für das Tiroler Landesbewusstsein sowie an die Herausforderungen im heutigen Tirol. Nach der Gedenkrede feuerte die Schützenkompanie Salurn eine Ehrensalve ab.
Aufmarsch und heimatliche Klänge
Es erfolgte die Fahrt zur Piazza Sordello, von wo aus zum Palazzo d’Arco marschiert wurde, in dem Andreas Hofer vom französischen Militärgericht zu Tode verurteilt wurde. Vor dem Dom von Sant‘ Andrea spendete der Generalvikar von Mantua seinen Segen. Die Schützen ließen Grüße aus der Tiroler Heimat erklingen, indem sie das Volkslied „Wohl ist die Welt so groß und weit“ anstimmten. Im Palazzo d’Arco erfolgte die Kranzniederlegung durch die Schützen an der Ehrentafel Andreas Hofers.
Sergio Genovesi von der Stiftung Musem Palazzo d’Arco begrüßte die Tiroler mit den Worten: „Freiheit ist Frieden“. Nach der Weise des Guten Kameraden folgten Grußworte. Bezirksmajor Peter Frank bedankte sich bei Paolo Predella und bei der Stadt Mantua.
Erfreuliche Teilnehmeranzahl
Der Gedenktag in Mantua fand durch ein gemeinsames Mittagessen seinen Ausklang. Ein großer Dank ergeht an Paolo Predella, Obmann des Vereins Porta Giulia Hofer, der die Organisation des Gedenktages in Mantua alljährlich tatkräftig unterstützt und dem Andenken Andreas Hofers in Mantua einen unschätzbaren Wert erweist. Rückblickend sind die Tiroler Schützen und insbesondere der Schützenbezirk Süd-Tiroler Unterland erfreut über die starke Anwesenheit in Mantua. Das Tiroler Schützenwesen wurde würdig vertreten, Andreas Hofer stand einmal mehr im Mittelpunkt Tirols und Mantuas.