Proporz als Grundpfeiler unserer Autonomie muss auch am Landesgericht Bozen bleiben!

BOZEN – Der Südtiroler Schützenbund kritisiert den Vorstoß der Präsidentin des Landesgerichts Bozen, Francesca Bortolotti, den Proporz aushebeln zu wollen. Bortolotti hatte in Bezug auf die Übernahme des Gerichts durch die Region beanstandet, dass der Personalmangel durch den Proporz bedingt problematisch sei. Der Südtiroler Schützenbund weist diese Aussagen klar und deutlich zurück.

Wenn die Präsidentin des Landesgerichts Bozen sich an den zentralen Grundpfeilern der Südtirol-Autonomie und ihrer rechtlichen Auslegung stößt, ist das bezeichnend für die geringe Wertschätzung unserer Autonomie. Zahlreiche Südtirolerinnen und Südtiroler studieren wohlgemerkt Rechtswissenschaften oder Verwaltunsgwissenschaften, kehren dann aber mit gutem Grund nicht nach Südtirol zurück. Im deutschsprachigen Ausland sind die Bezahlung und die Arbeitsbedingungen deutlich besser. Dass in Südtirol jedes Mal mit einer beabsichtigten Aufweichung des Proporzes darauf geantwortet wird, unterstreicht, dass die wahren Hintergründe nicht beleuchtet werden sollen und jedes Mal der Proporz durch den Zuzug provinzfremder Arbeitskräfte ausgehebelt wird“ schreibt der Landeskommandant des Südtiroler Schützenbundes, Roland Seppi, in einer Presseaussendung.

Diese autonomiepolitischen „Sünden“ würden nicht nur das Landesgericht Bozen, sondern auch das gesamte Südtiroler Gesundheitssystem betreffen. Es sei nicht annehmbar, dass die Südtirolerinnen und Südtiroler in diesen zentralen Bereichen einer öffentlichen Verwaltung nicht in ihrer Muttersprache kommunizieren könnten, weil der Proporz ausgehebelt und die Zweisprachigkeit nur auf dem Papier bestehen würde, so der Südtiroler Schützenbund.

Wir verlangen als Südtiroler Schützenbund von unserer Landesregierung sowie vom Landesgericht Bozen mehr Bekenntnis zu den Grundpfeilern unserer Autonomie, die unsere deutsche und ladinische Sprach- und Kulturminderheit im italienischen Nationalstaat erhalten sollen. Heute müssen endlich konstruktive Konzepte her, um junge Südtirolerinnen und Südtiroler zu motivieren, nach einem Studium wieder in Südtirol arbeiten zu wollen. Indem in Dumping-Preis-Niveau einzig und allein Arbeitskräfte aus dem Süden angelockt werden, die weder die Sprache noch die Gepflogenheiten in Südtirol kennen, wird unsere Südtirol-Autonomie ausgehebelt und die Prinzipien der Gründerväter unserer Autonomie werden hintergangen. Der Südtiroler Schützenbund akzeptiert keine weitere Aushebelung der Grundpfeiler unserer Autonomie“ schließt Roland Seppi.

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