BOZEN – Der Südtiroler Schützenbund nimmt die Debatten, die rund um die eigene erste Plakataktion in diesem Jahr, zum Thema Toponomastik entstanden sind, zum Anlass, den eigenen Standpunkt in der Ortsnamenfrage zu untermauern und neuerlich darauf hinzuweisen, dass Kulturnationen keine Namen fälschen.
Dem Südtiroler Schützenbund ist es offensichtlich gelungen, in ein Wespennest zu stechen. Die üblichen Verdächtigen auf nationalistischer Seite fühlten sich einmal mehr ertappt, in reiner Abwehrhaltung, faschistische Namensfälschungen in Südtirol zu legitimieren. Neben den üblichen Verdächtigen auf nationalistischer Seite äußern allerdings auch Vertreter der interethnischen Fraktion jedes Mal ihr Verständnis für faschistische Namensfälschungen. Das wirft die Frage auf, ob der praktizierte Antifaschismus bei staatlicher Symbolik in Südtirol wegschauen muss“.
Der Appell gehe in Richtung Landespolitik, die die Ortsnamenfrage zum Politikum zu machen und Lösungen zu finden habe, anstatt sich in Ausreden zu flüchten. Ein modernes Südtirol vertrage politische Debatten rund um das historische Recht, die ohne Tabus möglich sein müssten.
Es ist eine Schande für die Kulturnation Italien, für ein modernes Südtirol, für die Schutzmacht Österreich und für das demokratische Europa, faschistische Ortsnamenfälschungen weiterhin anzuerkennen. Die Verbreitung von faschistischem oder nationalsozialistischem Gedankengut nennt man in Österreich und Deutschland ʹWiederbetätigungʹ. Diese Wiederbetätigung wird strafrechtlich verfolgt. Bei uns grüßt der Faschismus in Form der Ortsnamen fröhlich von jedem Ortsschild. Wir erwarten uns endlich nachhaltige Lösungen in dieser Frage. Die Wiedergutmachung durch die historische Wahrheit wäre ein Zeichen demokratischer Reife. Ganz in diesem Sinne werden wir das Thema Toponomastik weiterhin in den Mittelpunkt stellen!“, schließt Landeskommandant Roland Seppi.