Wir zahlen kräftig mit – Staatsplaner rechnen mit 180% des BSP
Südtirol – Schuldenstand wächst in Zusammenhang mit dem Zentralstaat
BOZEN – Italien war immer schon sehr gut darin, die eigene Wirtschaftsleistung auf Schulden zu bauen und damit die Probleme aufzuschieben und den kommenden Generationen aufzuhalsen. Die neueste Berechnung des Finanzministeriums ergibt, dass Italien die größten Schuldenbelastungen unter allen europäischen Ländern tragen wird.
Italien zahlt doppelt so viele Zinsen wie Griechenland
Das Planungsamt des Zentralstaates rechnet für das Jahr 2024 mit 1.398 Euro Zinszahlungen pro Jahr je Einwohner. Andere Länder wie Österreich und Polen zahlen gerade mal die halben Zinsen je Einwohner für ihre Schulden, 690 € bzw. 556 € Zinsen je Einwohner. Sogar Griechenland muss nur 660 Euro je Einwohner für die Zinslast kalkulieren. Die Regierung Italiens plant für das Jahr 2024 rund 85 Milliarden Ausgaben nur für die Zinsen der Staatsschulden, während man für die sozialen Maßnahmen gerade mal 61 Milliarden zur Verfügung stellt.
Die Jugend zahlt für die verfehlte Politik
Die nachfolgenden Generationen müssen sich darauf gefasst machen, dass die Staatsausgaben noch mehr zu Lasten der Sozialausgaben gehen und die Ungerechtigkeit in Italien noch weiter anwächst. Die kinderlosen Familien in Italien setzen dieser Schräglage noch eines darauf. Allein durch den Alterungsprozess des Staates steigen die Staatsschulden auf bis zu 180% des Bruttosozialproduktes, so die Schätzungen des DEF (Wirtschafts- und Finanzplanungsdokument des Staates).
Guter Rat ist teuer – mit der Zeit immer teurer
Die Staatsregierung denkt daran, zinslose Darlehen für den Kauf einer Wohnung für Familien mit zwei Kindern anzubieten. Besser für uns wäre die Entscheidung, die Finanz- und Schuldenpolitik Südtirols vom Zentralstaat abzukoppeln und damit das Risiko minimieren. Eine gute Autonomie-Politik in Sachen Finanzen ist notwendig. Es stellt sich immer mehr die Frage: können wir uns diesen Staat wirklich noch leisten?
Für die iatz-Gruppe
Dr. Franzjosef Roner