INNSBRUCK – Am Samstag, den 18. März 2023, also am Vorabend zum Hochfest des Heiligen Josef, des Tiroler Landespatrons, fand im Schützenheim der Schützenkompanie Wilten in Innsbruck die elfte Landesausschusssitzung des Verbandes „Tiroler Schützen“ statt. Daran teilgenommen haben die Delegierten des Bundes der Tiroler Schützenkompanien, des Welschtiroler Schützenbundes und des Südtiroler Schützenbundes.
Nach der Begrüßung des geschäftsführenden Landeskommandanten Mjr. Thomas Saurer wurde zu Beginn der Sitzung den verstorbenen Kameraden aller drei Schützenbünde, stellvertretend dem Südtiroler Ehren-Landeskommandanten Mjr. Paul Bacher, gedacht.
Mjr. Thomas Saurer zeigte sich erfreut, dass die Landesausschusssitzung heuer im Schützenheim der Schützenkompanie Wilten in Innsbruck stattfinden konnte, dafür gebührt der Kompanie und ihrem Hauptmann Robert Mader, sowie dem Ehren-Hauptmann Viertel-Kdt. Mjr. Andreas Raass der Dank des Verbandes Tiroler Schützen. In seiner Rückschau auf das vergangene Verbandsjahr war es Lkdt. Saurer besonders wichtig, die Zusammenarbeit zu vertiefen, die Kommunikation zu steigern und das Miteinander innerhalb der drei Bünde zu stärken. Durch gemeinsame Projekte und Maßnahmen können die Tiroler Schützen die geistige und kulturelle Einheit unseres Landes Tirol, sowie die Kultur und Landesidentität, erhalten und bekräftigen. Er berichtete über die Highlights für den Verband Tiroler Schützen im Jahr 2022, rund um das 26. Alpenregionstreffen in St Marin im Passeier, die gemeinsame Teilnahme aller Landeskommandanten bei der Bundesversammlung des SSB mit Neuwahlen in Bozen, sowie der Gedenkveranstaltung „100 Jahre Marsch durch Bozen – Gegen Faschismus und für Tirol“. Eine Besonderheit stellte 2022 auch die Fahnenübergabe an das Bataillon Ulten in Innsbruck dar. Bei der auch dankend die gute Zusammenarbeit mit dem Land Tirol und den Tiroler Landesmusseen hervorzuheben sei. Im Anschluss berichteten die drei Landeskommandanten über das abgelaufene Schützenjahr in ihren jeweiligen Schützenbünden.
Bund der Tiroler Schützenkompanien
Zusätzlich zu den bereits genannten Themen, war für den BTSK laut Landeskommandant Mjr. Thomas Saurer das Thema „Mitnahme von Waffen nach Süd- und Welschtirol“ ein wichtiges, das vor allem auch im Interesse der Zusammenarbeit im Verband Tiroler Schützen weiterhin forciert wird. Dieses Thema wurde nochmals bei den zuständigen Stellen priorisiert und soll auch zusammen mit den Bayrischen Gebirgsschützen in unserem Nachbarland deponiert werden, sodass hier für alle Schützen der Alpenregion eine gute Lösung gefunden werden kann. Im Bund der Tiroler Schützenkompanien sind zurzeit viele Projekte in Ausarbeitung bzw. Umsetzung, darunter beispielhaft die Neuaufstellung des Offizierskurses, der Relaunch der Webseite des BTSK, sowie ein Konzept zur Neugewinnung von Mitgliedern im Zuge eines generellen Kommunikationskonzepts und der Abschluss des Waffenregisters zur Eintragung der traditionellen Schützengewehre der Kompanien. Als Ausblick für 2023 sind alle Tiroler Schützen und Marketenderinnen herzlich zur 58. Gesamt-Tiroler Schützenwallfahrt in Absam am 08. Oktober 2023 eingeladen.
Südtiroler Schützenbund
Mjr. Roland Seppi dankte für die Einladung nach Innsbruck. Er berichtete, über die Heimkehr eines der letzten Freiheitskämpfer nach Südtirol, Heinrich Oberleiter, der 2022 begnadigt wurde. Leider ist dieser mittlerweile verstorben, für die Südtiroler Schützen war es eine Ehre ihm einen würdigen Empfang zu bereiten und das erbrachte Opfer zu ehren. Neben den bereits genannten Punkten stellte für den SSB der offene Brief an die UNO, Österreich und Italien „Wiedergutmachung durch die historische Wahrheit“ ein besonderes Thema dar. Ziel war es darauf aufmerksam zu machen, dass in Südtirol die deutschen und ladinischen Ortsnamen nicht amtlich anerkannt sind. Die derzeit einzig gültigen offiziellen Ortsnamen sind italienische Namen, die teils ohne Bezug zu den ursprünglichen Namen, sowie der kulturellen und historischen Vergangenheit der Orte gewählt wurden. Zu diesem Thema wird der SSB im Jahr 2023 auch weitere Aktionen unter dem Titel „Südtirol 100 Jahre Namenlos“ planen. Zusätzlich soll 2023 verstärkt auf die Problematik zum Südtiroler Ehrenamt aufmerksam gemacht werden und gemeinsam mit anderen Vereinen in Südtirol eine Lösung erarbeitet werden. Er erwähnte ebenso den Gedenkmarsch „100 Jahre Marsch auf Bozen“ als wichtige Veranstaltung um auf diverse Ungerechtigkeiten aufmerksam zu machen. Neben dem Besuch in Innsbruck am Vorabend des österreichischen Nationalfeiertags stellt die Sepp-Kerschbaumer Gedenkfeier ein wichtiges Ereignis im Kalenderjahr für die Südtiroler Schützen dar. Er würde sich freuen, wenn hier möglichst viele Kameraden aus allen Tiroler Landesteilen zahlreich teilnehmen würden.
Welschtiroler Schützenbund
Mjr. Enzo Cestari erklärt, dass diese Sitzungen ein wichtiges Instrument sind um sich im Verband auszutauschen. Für den WSB war letztes Jahr die Veranstaltung „Von Schloss zu Schloss“ ein besonderes Ereignis, dabei konnten Schützen verschiedene Schlösser in Welschtirol zu einem ermäßigten Preis besuchen. Die Andreas-Hofer Gedenkfeier und Wallfahrt in San Romedio war ebenso ein Highlight, genauso wie die Teilnahme bei diversen Euregio-Veranstaltungen mit Euregio-Präsidenten und Landeshauptmann Maurizio Fugatti bei der die Welschtiroler Schützen wichtige Schützenthemen anbringen konnten. Die Gedenktafeln zu den Andreas Hofer Points und die damit verbundenen Einweihungsfeierlichkeiten machten es den Welschtiroler Schützen möglich, zusätzlich die lokale Bevölkerung auf die geschichtsträchtigen Orte in Trient aufmerksam zu machen. Vorausschauend würden sich die Welschtiroler Schützen über eine zahlreiche Teilnahm beim Euregio-Fest in Ala am 13. Mai freuen.
Übergabe des Vorsitzes an Landeskommandant Mjr. Roland Seppi
Abschließend übernahm Mjr. Roland Seppi den jährlich wechselnden geschäftsführenden Vorsitz des Verbandes „Tiroler Schützen“ für das Jahr 2023. Der neue geschäftsführende Landeskommandant Mjr. Roland Seppi dankte seinem Vorgängen Mjr. Thomas Saurer für die gute Zusammenarbeit und möchte im kommenden Jahr ebenso den Fokus auf gemeinsame Veranstaltungen und Themen lenken. Besonders das Thema österreichische Staatsbürgerschaft für Südtiroler liegt ihm sehr am Herzen und dieses möchte er weiter vorantreiben.
Gemeinsamkeit und Geschlossenheit
Unter diesem Motto wurde nach der offiziellen Sitzung gemeinsam das Andreas-Hofer-Denkmal am Bergisel besucht.