MERAN – Die große Landesfeier im Gedenken an Andreas Hofer fand am Sonntag, 19. Februar 2023 traditionell in Meran statt. Die Schützenkompanien und Abordnungen aus ganz Tirol trafen sich in der Freiheitsstraße zur Aufstellung ein, wo dann die Front abgeschritten wurde.
Anschließend marschierten Bundesfahne, Bundesleitung samt Ehrengästen sowie die zahlreichen Abordnungen durch die Kurstadt Meran zum Andreas-Hofer-Denkmal und erfreuten sich zahlreicher Gäste aus der Zivilbevölkerung.
Landeskommandant Roland Seppi begrüßte die zahlreichen Anwesenden am Denkmal zu Ehren Andreas Hofers, darunter Ehrenlandeskommandant Elmar Thaler, Altlandeshauptmann Herwig van Staa, die Landtagsabgeordneten Myriam Atz Tammerle und Sven Knoll, die Burggräfler Bürgermeister sowie die Bayerischen Gebirgsschützen und unterstrich den Beitrag von Persönlichkeiten aus dem Süden Tirols, die Herausragendes für Gesamttirol geleistet hätten. In diesem Sinne wünschte er der Festrednerin Gudrun Kofler Umsicht und Tatkraft „auf dem Weg zu einer selbstständigen, gemeinsamen Heimat Tirol in Europa“.
Landeskurat P. Christoph Waldner zelebrierte den Wortgottesdienst, den die Musikkapelle Unsere liebe Frau im Walde musikalisch mitgestaltete.
Anschließend hielt Pepi Ploner, Obmann des Verbandes Südtiroler Musikkapellen, Grußworte an die Anwesenden und unterstrich den wichtigen Einsatz für das Südtiroler Ehrenamt, welches derzeit arg in Bedrängnis stehe.
Die Festrede hielt die Abgeordnete zum Tiroler Landtag, Gudrun Kofler, die ehemalige Marketenderin der Schützenkompanie Kurtatsch ist. Gudrun Kofler zog die Parallelen zu den Männern und Frauen von 1809 und unterstrich, dass die Gefahren für unsere Tiroler Identität heute subtiler seien.
Der Angriff auf unserer Identität umfasse heute auch Angriffe auf unsere Traditionen, auf die Familie sowie auf unsere Sprache im Sinne eines fragwürdigen Fortschritts-Glaubens, so Gudrun Kofler. Die Zuwanderung wirke gefährdend auf unsere Tiroler Identität. Hinzu komme der fremde Nationalstaat Italien mit offensichtlichen Angriffen auf Autonomie und Minderheitenrechte, während die österreichische Staatsbürgerschaft, die einen Fortschritt bedeutet hätte, auch durch Südtiroler Mithilfe versenkt wurde.
„Was gilt es für uns also zu tun? Standhaft und streitbar bleiben, Tirolertum leben und uns nicht – niemals – von nichts und niemandem – auseinanderdividieren lassen. Wir stehen hier vor diesem großen Geist der Tiroler Geschichte – in der Überzeugung, dass wir unser Ziel einmal erreichen werden. Und wenn vielleicht nicht wir, dann unsere Kinder oder Enkelkinder. Aber wir Tiroler allemal. Das und vorausschauende Stärke, unterscheiden uns von unseren Widersachern. Unsere Vorfahren haben für Ziele gekämpft, in der Vorahnung, deren Erreichung vielleicht selbst nicht mehr erleben zu können. Wir denken und kämpfen über alle Generationen, ohne einen unmittelbaren persönlichen Vorteil davon zu haben, sondern für uns, unsere Nachfahren, das Volk. Und wir kämpfen trotz Gegenwind und Nachteilen, weil wir EINE Gewissheit haben: Dass es das einzig Richtige ist!“ forderte Gudrun Kofler abschließend in ihrer Rede.
Nachdem die Schützenkompanie Meran eine Ehrensalve abgefeuert hatte, wurden für die gefallenen Freiheitskämpfer Kränze niedergelegt und die Tiroler Landeshymne abgespielt.
Nach den offiziellen Feierlichkeiten am Andreas-Hofer-Denkmal folgten die Ehrungen des Südtiroler Schützenbundes im Meraner Kurhaus. Die Geehrten stehen stellvertretend für alle Schützen, die mit Tatkraft und Treue ihren Dienst an der Heimat leisten.
Folgende Schützen wurden für ihre Verdienste um das Tiroler Schützenwesen geehrt:
Verdienstmedaille BRONZE
- Martin Josef Lechner, SK Steinhaus
- Arthur Prinoth, SK Urtijëi/St. Ulrich in Gröden
- Walter Frick, SK Mölten
Verdienstmedaille SILBER
- Hptm. Werner Graus, SK Mutters-Kreith
- Hansjörg Ainhauser, SK Schenna
- Kunigunde Wielander, SK Göflan
- BKdt. Andreas Thoma, SK Tartsch
- Hptm. Oswald Michaeler, SK Alte Pfarre Natz
- Hptm. Hannes Rabensteiner, SK Villanders