BOZEN – Das Zusammenfügen dreier Bibliotheken, der Südtiroler Landesbibliothek „Friedrich Tessmann“, der Bozner Stadtbibliothek „Cesare Battisti“ sowie der italienischen Landesbibliothek Claudia Augusta sei ein autonomiepolitisches Fiasko und der letzte Beweis, dass die Südtiroler Landespolitik endgültig den Weg des ethnischen Südtirol verlasse und sich in Richtung einer italienischen Provinz mit territorialer Autonomie bewege, schreibt der Südtiroler Schützenbund in einer Presseaussendung.
„Dieses Vorgehen der Landesregierung ist leichtsinnig, kurzsichtig und politisch einseitig, widerspricht dieses nämlich vollkommen den Ergebnissen des Autonomiekonvents, welche Landeshauptmann Arno Kompatscher bekanntlich versenkt hat, weil sich diese nicht mit der eigenen Ideologie deckten. Kompatscher nutzt die derzeitige Schwäche seiner Partei, um seiner Profilierungssucht nach außen zu genügen“, so Landeskommandant Roland Seppi.
Die derzeitige Südtiroler Landesregierung mache das, was sie immer mache: Aufgeben zentraler autonomiepolitischer Zuständigkeiten und Überführung in Strukturen mit italienischem „Touch“. Nichts anderes symbolisiere das Technologiezentrum „Noi“, das nicht rein zufällig auf das italienische „Wir“ höre. Es stelle sich die Frage, ob es sich um eine koordinierte Aktion der Landesregierung oder um die persönliche politische Agenda mancher Mitglieder der Landesregierung handle.
Das Unterbringen eines Autonomiezentrums im neuen Bibliothekskomplex sei zwischen Feigenblattaktion und Verklärung der Südtirol-Autonomie einzustufen. Wer weiß, auf welche politisch einseitigen Historiker diese Landesregierung setze, der könne sich ausrechnen, dass hier endgültig der definitive Schlag auf unsere ethnische Autonomie durch einseitige Geschichtswidergabe geplant sei.
„Dass sich die italienische Landesbibliothek weiterhin in römisch imperialistischer Manier „Claudia Augusta“ nennt und die Bozner Stadtbibliothek nach „Cesare Battisti“ benannt ist, ist ein Affront gegen die Südtiroler Bevölkerung, die zum Opfer italienischer Kriegsgelüste gegen Österreich und eines sinnlosen Angriffskrieges wurde!“ so der Südtiroler Schützenbund.
„Diese Umstände verwundern aber nicht weiter, weil alle interethnischen Aktionen in der Südtiroler Landespolitik letztlich verdeckte Italianisierungsmaßnahmen darstellen“, urteilt der Landeskommandant des Südtiroler Schützenbundes, Roland Seppi, abschließend.