SALURN – Die diesjährige Dr.-Josef-Noldin-Gedenkfeier in Salurn am Sonntag, 12. Dezember 2022 wurde wieder einmal stark durch Schützen und Marketenderinnen aus ganz Tirol besucht.
Die Frontabschreitung unter Bezirksmajor Peter Frank fand in der Trientstraße statt. Als Ehrengäste begrüßen durfte die Schützenkompanie Salurn den Gedenkredner Hauptmann Andreas Pixner, den Landeskommandant-Stellvertreter Mjr. Christoph Schmid, den Salurner Bürgermeister Roland Lazzeri, den Vinschger Bezirksmajor Hansjörg Eberhöfer, den Bundeskulturreferenten Mjr. Martin Robatscher, die deutschen Gemeinderäte Salurns, den Obmann des Noldinhauses Franz Kosta sowie den Feuerwehrkommandanten Christopher Nardin.
Nach dem Einmarsch erfolgte die Messe, die Pfarrer Pierluigi Tosi in der Salurner Pfarrkirche zelebrierte. Tosi wusste es, die Rolle Josef Noldins als Märtyrer für die deutsche Sprache und Kultur hervorzuheben. Die Musikkapelle Salurn gestaltete unter Obmann Andreas Plank und Kapellmeister Christian Eccli die Messe musikalisch mit.
Am Salurner Friedhof begrüßte Hauptmann Arno Mall die Salurner Dorfbevölkerung und die Gäste und Ehrengäste, die Marketenderinnen und Schützen sowie besonders die zahlreichen Schützen und Marketenderinnen aus dem Burggrafenamt. Hauptmann Arno Mall ermahnte die Südtiroler Landespolitik zu einem glaubwürdigen Einsatz für das Südtiroler Ehrenamt, das derzeit harten Angriffen aus Rom ausgesetzt sei.
„Ohne den Einsatz der Schützen sowie insbesondere des Gedenkredners Andreas Pixner würde es um das Südtiroler Ehrenamt noch viel schlimmer stehen“, so Mall.
In der Gedenkrede kritisierte Hauptmann Andreas Pixner die ständigen Aufweichungen der Landesregierung in Sachen Proporz, Zweisprachigkeit und Schule aufs Härteste und attestierte der Landespolitik völlige Untätigkeit beim Thema Ehrenamt. Josef Noldin sei ein leuchtendes Beispiel.
„Ich bin überzeugt, der Weg zu mehr Freiheit und Unabhängigkeit für unsere Heimat führt nur über uns selbst. Es muss uns wenigen gelingen Impulse zu setzen, der Südtiroler Gesellschaft mit all seinen Wirtschafts- und Sozialverbänden, dem Schüler, dem Arbeiter, dem Rentner und bis zuletzt auch den Volksvertretern aufzuzeigen, dass die Zukunft nur ohne und nicht mit Italien eine erstrebenswerte Zukunft für alle hier lebenden Menschen in Südtirol ist. Die Männer und Frauen vor uns haben ihres dazu beigetragen, dass dieser Weg begehbar bleibt, lehnen wir uns nicht zurück und rasten uns auf ihre Verdienste hin aus. Du – ich selbst – wir zusammen, unser gemeinsamer Einsatz wird ausschlaggebend sein, wie wir unseren Kindern diese Heimat hinterlassen und welche Weichen wir für Ihre Zukunft zusammen auf den Weg bringen“, so Andreas Pixner.
Mit dem Abfeuern der Ehrensalve sowie der Weise des Guten Kameraden und der Landeshymne endete die Gedenkfeier, die bei einem Umtrunk mit Fleischsuppe in der Salurner Feuerwehrhalle auch einen geselligen Abschluss fand.