Gegen Faschismus – Für Tirol
BOZEN – Nach der Annexion Südtirols durch Italien machten sich viele Südtiroler die Hoffnung, dass die Verwehrung des Selbstbestimmungsrechtes sowie die italienische Übergangsverwaltung nur von kurzer Zeit seien. Weit gefehlt! Was Theoretiker der Italianisierung bereits seit Mitte des 19. Jahrhunderts in den Raum stellten, sollte unter Gewalt, Missachtung des Völkerrechts und unter Beanspruchung nicht-italienischen Territoriums in die politische Wirklichkeit umgesetzt werden.
Am 1. Oktober 1922 rissen rund 3.000 faschistische Milizen aus dem oberitalienischen Raum in Bozen die Macht an sich. Die italienischen Polizeibeamten schauten diesem Treiben tatenlos zu. Italien war auf dem Weg zum Unrechtsstaat. In Bozen besetzten die faschistischen Horden symbolisch die „Kaiserin Elisabeth Schule“ und benannten sie in „Scuola Regina Elena“ um. Ein Vorzeichen, was den Südtirolern im ganzen Land durch Verbot der deutschen und ladinischen Schulen blühen sollte. Am 2. Oktober 1922 besetzten die faschistischen Kampftruppen das Bozner Rathaus und setzen den gewählten Bürgermeister, Dr. Julius Perathoner, sowie den Gemeinderat ab. Mit dem faschistischen Marsch auf Rom wurde Italien am 28. Oktober 1922 endgültig zum totalitären Unrechtsstaat. Südtirol stand kurz davor, aus der Geschichte zu verschwinden. Doch der Kampf der Südtiroler war zäher.
Bis heute gibt es auf italienischer Seite keine offene Debatte über nationalistische und faschistische Symbolik in Südtirol und keine ehrliche historische Aufarbeitung oder Wiedergutmachung.
Wir werden als Südtiroler Schützenbund am 1. Oktober 2022 durch Bozen marschieren, weil wir auch 100 Jahre nach dem „Marsch auf Bozen“ unsere geliebte Heimat Südtirol nicht aufgeben wollen. Wir werden in Ehrerbietung und Dankbarkeit gegenüber jenen Landsleuten auftreten, die unter schweren persönlichen Opfern das historische Unheil von unserer Heimat abgewehrt haben. Wir setzen ein Zeichen. Gegen Faschismus – für Tirol.
Gedenkveranstaltung
100 JAHRE MARSCH AUF BOZEN
Samstag, 1. Oktober 2022
Bozen, Rathausplatz
Aufruf zur Teilnahme!
Programm
- 18.00 Uhr Eintreffen der Teilnehmer am Landhausplatz
- 19.00 Uhr Gedenkmarsch durch Bozen
- 19.15 Uhr Ankunft Kaiserin Elisabeth Schule
- 19.30 Uhr Hauptveranstaltung am Rathausplatz
Kaiserin Elisabeth Schule
- 19.15 Uhr Enthüllung Tafel mit kurzer Vorstellung
- 19.18 Uhr Gedenkmarsch zum Rathausplatz
Rathausplatz
- 19.40 Uhr Eröffnung
- 19.45 Uhr Begrüßung
- 19.55 Uhr Ansprache „Früher“
- 20.00 Uhr Ansprache „Heute“
- 20.05 Uhr Ansprache „Morgen“
- 20.15 Uhr Hauptrede von RA Nicola Canestrini
- 20.30 Uhr Verlesung Manifest
- 20.45 Uhr Schlussrede des LKdt. Roland Seppi
- 21.00 Uhr Ende der Veranstaltung