EPPAN – Der Schützenbezirk Bozen hat sich wieder einem Umweltthema gestellt. Waren es 2019 die Pflanzung von 500 Kornellkirschen, so haben wir uns diesmal dem Südtiroler Schurz gewidmet. „Jedoch nicht als Schutzkleidung, sondern wir haben eine handliche, umweltfreundliche Südtiroler „Schurztasche“ fertigen lassen“, so Bezirksmajor-Stellvertreter Reinhard Gaiser.
Sigmar Stocker, Kultur- und Umweltreferent des Bezirkes, stellte das Südtiroler Schurztaschl vor: Es ist aus dem typischen blauen Baumwollstoff des klassischen Schurzes gefertigt. Auf einer Seite sind bekannte Blumenmotive und der lustige Spruch: „Griaßti Schurztaschl – Pfiati Plastiksackl“ eingestickt. Damit wollen wir bewusst eine erzieherische Botschaft senden, Plastiksackeln zu vermeiden und auf Nachhaltigkeit zu setzten. Weiters verwenden wir die Worte „Griaßti“ und „Pfiati“, um den immer öfters hörbaren „Ciao“ und „Tschüß“ in unserer Muttersprache entgegenzutreten. Das Taschl ist bei der Firma „Stickprofi“ in Eppan/Pillhof gefertigt worden. „Somit ist dieses Taschl kein Made in China Produkt, sondern ein einheimisches“, freuen sich Stocker und Gaiser.
Auf die besondere Geschichte des Schurzes ging Heimatkundler Thomas Winnischhofer ein. Der Schurz wurde früher „Firtig“, „Fürtig“, „Fürchta“ genannt und bedeutete „Vortuch“. Kleidung war früher überhaupt eines der wichtigsten und wertvollsten Dinge des Menschen und der „Firtig“ schützte die restliche Kleidung. In der Zeit des Faschismus, als in Südtirol Lederhosen und Trachten verboten wurden, ist der Schurz immer mehr zu einem Identitässymbol der Südtiroler geworden, denn der Schurz wurde nie verboten. Heute wird der Schurz zwar weniger bei der Arbeit getragen, jedoch die Südtiroler Vereine halten dem Schurz die Treue und machen ihn weitum bekannt.
Das Schurztaschl ist um eine Spende von 20€ bei den Schützenkompanien des Bezirkes Bozen erhältlich.