„Nit afn Diwan droham“
MALS – von der Tiroler Landesfürstin Claudia de‘ Medici 1642 mit dem Marktrecht versehen und seither die Kugel der de‘ Medici in seinen Wappen führend- war Austragungsort des Bezirkstags der Vinschger Schützen.
Nach der Frontabschreitung durch den Bürgermeister Josef Thurner und den Hauptmann der SK Lana, Andreas Pixner, marschierten die Abordnungen zur Pfarrkirche. Der Trommlerblock hatte seinen ersten öffentlichen Auftritt und hat diesen erfolgreich gemeistert. Die heilige Messe zelebrierte Kooperator Michael Lezuo. Im Anschluss begaben sich alle zum Kriegerdenkmal. Dort verlas Major-Stellvertreter Gottfried Lechthaler die Namen der Schützenkameraden, welche im vergangen Jahr verstorben sind. Die Salve feuerte die Ehrenformation, bestehen aus Vinschger Offizieren, ab. Nach der Kranzniederlegung und der Landeshymne wurde zum Kulturhaus zurückmarschiert.
Dort konnte Major Hansjörg Eberhöfer neben Vertretern aller 19 Kompanien auch LA Hanspeter Staffler, Bürgermeister Josef Thurner, Fraktionsvorsteher Armin Plagg, Kooperator Michael Lezuo, Hauptmann Andreas Pixner, Ehrenmitglied Gerhard Telser, Kommandant-Stellvertreter des Bezirks Landeck Josef Gfall und Major Emanuel Delmonego zum Berzikstag im Obervinschger Hauptort willkommen heißen.
Es folgten die Berichte der Bataillonskommandanten und der Referenten. Und alle waren sich einig, dass obwohl man meinte, letztes Jahr sei ruhig gewesen, doch einiges an Tätigkeit zusammengekommen ist. 2021 stand oft im Zeichen des Gedenkens. Wir gedachten dem Gelöbnis zum heiligsten Herzen Jesu – der Moment der Tirol geeint hat. Wir gedachten der Feuernacht – der Moment in der Südtirol aufgestanden ist und sich gewehrt hat. Wir gedachten jener großen Männer, die den Preis für die Freiheit mit Folter und ihrem Leben bezahlten.
Mit der „Woche der Freiheit“ wurde der Blick auf die Zukunft gerichtet. Dazu wurden verschiedenen Veranstaltungen abgehalten. Ein weiterer Höhepunkt im vergangen Jahr war die Aktion „Lebenslauf“ der Jungschützen.
Gastredner Andreas Pixner motivierte die anwesenden Hauptmänner für den Unabhängigkeitstag in Meran am 4. Juni: „Kommt alle, lassen wir den Tag wie schon 2013 zu einem Volksfest werden. Wir wollen und können unsere Zukunft selbstbestimmt gestalten“. Eine Auftaktveranstaltung dazu ist die Podiumsdiskussion am 8. April in Lana, mit dem Thema „Südtirol kann“. Bestes Beispiel dafür, was wir selber bewegen können, ist das verschacherte Ehrenamt. Wenn wir alle an einem Strang ziehen kommt Bewegung in die Sache und es passiert etwas, so Pixner weiter.
Grußworte überbrachten auch der Malser Bürgermeister Josef Thurner und Landecker Kommandant-Stellvertreter Josef Gfall. Beide waren sich einig, die Schützen sind Garant für die Heimat. Gerade die letzten Jahre haben uns die Grenzen der Globalisierung aufgezeigt. Heimat, lokales Denken und Nachhaltigkeit haben wieder eine wichtige Bedeutung erhalten.
Major Eberhöfer fand klare und aufmunternde Worte für seine Hauptleute: „Wir haben großartiges geleistet. Miar Schützn sein nit afn Diwan drhoam. Wir werden nach den vergangen zwei Jahren wieder Aufstehen und Größe zeigen. Setzten wir beim Alpenregionstreffen in St. Martin im Passeier ein Zeichen, das wir Schützen aller Bünde weiterhin zusammenstehen. Das Alpenregionstreffen soll zum Zeichen des Wiedererwachens werden. Genauso werden wir am 4. Juni in Meran beim Unabhängigkeitstag dabei sein. Unsere Ziele und Ideale sind nicht der Pandemie zum Opfer gefallen. Stehen wir auf für ein freies und selbstbestimmtes Südtirol“.
Zum Abschluss der Versammlung und zur Einstimmung auf ein erfolgreiches Jahr wurde gemeinsam das Herz-Jesu-Bundeslied gesungen.