ST. ULRICH/URTIJËI – Der Südtiroler Schützenbund hat kürzlich in Zusammenarbeit mit der Schützenkompanie St. Ulrich einen Goaßlbaukurs veranstaltet. Zwei volle Tage fleißig arbeiten hieß es für die zahlreichen Teilnehmer.
Eine Goaßl selbst zu bauen, erfordert neben handwerklichem Geschickt nämlich auch viel Geduld und Zeit. So gilt es zunächst die gewünschte Länge und Dicke des Seilstranges an den späteren Goaßlschnöller anzupassen. Das Aufspannen der einzelnen Fäden erfordert Konzentration und viel Laufarbeit. Dann geht es ans Eindrehen der Fäden, um daraus einen Strang zu machen. Diese ungewohnte Tätigkeit verlangt viel Kraft in den Händen und wurde von vielen Teilnehmern als der wohl anstrengendste Teil der ganzen Arbeit empfunden.
Danach muss noch der der „Steckn“ gemacht werden. Als Grundlage dient ein Stock aus gedrehtem Zürgelholz, wie er im Nonstal noch nach traditioneller Art hergestellt wird. Auch dieser muss zunächst auf die gewünschte Länge gebracht werden. Danach wird er mit Garn umwickelt, um die Stabilität zu erhöhen. Das Griffstück wird schließlich individuell an die Hand des Goaßlschnöllers angepasst. Den Abschluss bildet ein individuell gestalteter Ledergriff mit Handschlaufe für einen besseren Halt.
Der Goaßlbaukurs endete damit, dass die Goaßln mit Lörget (Lärchenharz), Bienenwachs und Ruß eingelassen wurden. Dann bekam jeder noch einen Schmitz, damit es später auch knallt. Für einige Teilnehmer geht die Arbeit damit aber erst richtig los. Denn sie müssen nun noch das Schnöllen lernen. Das Geheimnis der liegenden Acht hat schon so manchen zur Verzweiflung getrieben.