Schützenbund fordert Südtiroler Landtag auf, im Katalonienkonflikt die Stimme zu erheben. Stille Protestaktion für Samstagabend in Bozen geplant.
BOZEN – Der Südtiroler Schützenbund fordert im Rahmen einer am Donnerstag übermittelten Petition den Südtiroler Landtag dazu auf, sich mit Katalonien und den politischen Häftlingen der katalanischen Freiheitsbewegung solidarisch zu zeigen und dies öffentlich zu erklären.
„Es ist bedenklich, wenn nun in Katalonien ehemalige Regierungsmitglieder, die sich im Auftrag des Volkes für die Freiheit ihres Landes eingesetzt haben, zu langjährigen Kerkerstrafen verurteilt worden sind“, so Jürgen Wirth Anderlan, Landeskommandant des Südtiroler Schützenbundes. Schon dass die spanische Regierung das Militär gegen die friedlich nach Unabhängigkeit strebende Bevölkerung Kataloniens eingesetzt hat, sei absolut unakzeptabel und stellt einen schwerwiegenden Präzedenzfall in Europa dar.
Der Südtiroler Landtag habe aufgrund der Vorkommnisse in Katalonien und der besonderen Situation Südtirols die Pflicht, auf nationaler und auf europäischer Ebene unmissverständlich klar zu machen, dass das Projekt Europa nicht nach dem Prinzip der Nationalstaaten, sondern nur nach dem Prinzip der Demokratie funktionieren kann und wird. Gleichzeitig, so die Schützen in Ihrer Petition, soll sich der Südtiroler Landtag im Rahmen seiner Möglichkeiten dafür verwenden, dass der Konflikt zwischen dem spanischen Zentralstaat und Katalonien friedlich und im europäischen Geist gelöst wird.
Gleichzeitig ruft der Südtiroler Schützenbund für diesen Samstag, den 19. Oktober 2019 zu einer kurzfristig anberaumten Solidaritätskundgebung für die zu schweren Kerkerstrafen verurteilten katalonischen Politiker auf. Sammelpunkt ist der Platz vor dem Museion in Bozen, ab 18.30 Uhr wird dort im Rahmen eines Fackelzuges für die Freiheit Kataloniens und der verurteilten katalanischen politischen Häftlinge demonstriert.