Wir stehen weiterhin zu unserer Kirche
BOZEN – Welch prachtvolles Bild! Am vergangenen Sonntag beteiligten sich tausende Tirolerinnen und Tiroler in ihren historischen Trachten an den Herz-Jesu-Prozessionen im ganzen Land. Musikalisch umrahmt wurden diese von den Musikkapellen, mit dabei waren auch die Feuerwehren, die Bauernjugend, die Chöre, die Schützen und weitere Traditionsverbände.
„Manche möchten offensichtlich, dass sich in Zukunft an diesem Bild etwas ändert“, stellt der Landeskommandant des Südtiroler Schützenbund Jürgen Wirth Anderlan fest. In gar einigen Gemeinden im südlichen Tirol wollen Pfarrer oder Pfarrgemeinderäte den Schützen das Tragen der historischen Ausrüstung während der Messfeier verbieten. Und bei Prozessionen soll – wenn es nach dem Willen einiger offenbar übereifriger Kirchenmänner geht – nur noch eine einzige Salve im Jahr abgefeuert werden. „Es verwundert sehr“, meint Wirth Anderlan, „was einige wenige von oben herab diktieren möchten – vielfach ohne überhaupt mit den Betroffenen gesprochen zu haben.“
Schließlich seien es gerade die Schützenkompanien, welche bei jeder ihrer Feierlichkeiten die heilige Messe in den Mittelpunkt stellen. Und es sind auch die vielen Schützen, die ohne Wenn und Aber immer zu ihrer Kirche gestanden sind und sich in vielfältiger Weise um den Erhalt des Glaubens in diesem Lande bemühen.
In Zeiten, in denen die Kirchenbänke immer leerer werden und die Verantwortlichen nicht imstande sind, viele brennende Probleme unserer Kirche zu lösen, ist es von diesen Funktionären wohl unverantwortlich, auf diese Weise überzeugte Christen zu brüskieren.
„Wir sind gerne zum Dialog bereit“, meint Landeskommandant Wirth Anderlan, der dies auch schon Bischof Ivo Musser in einem persönlichen Gespräch dargelegt hat. Gleichzeitig merkt er aber an, dass die Schützen „weiterhin zur Kirche im Land stehen und sich nicht von einigen übereifrigen Pfarrvertretern, welche die Zeichen der Zeit offenbar noch nicht erkannt haben, maßregeln lassen werden. „Die Kirche sind nicht einige wenige, sondern wir alle“, so der Landeskommandant der Schützen abschließend.