BOZEN/BRÜSSEL – Im Europäischen Parlament in Brüssel hat am 21. März 2019 eine Konferenz zum Thema Selbstbestimmungsrecht stattgefunden. Eine Delegation der Arbeitsgemeinschaft „IATZ!“ des Südtiroler Schützenbundes, welche sich in Südtirol für das Recht auf Selbstbestimmung stark macht, war dabei vor Ort.
Im Mittelpunkt des Zusammentreffens, welches von der Nichtregierungsorganisation International Commission of European Citizens (ICEC) organisiert wurde, stand dabei die BREXIT-Frage. Ein Referent aus Schottland verwies besonders auf den Umstand, dass beim schottischen Unabhängigkeitsreferendum 2014 die Nein-Seite massiv mit der Folge eines EU-Austritts bei einem Erfolg der Separatisten gedroht hatte. Dass nun trotz Verbleibs bei Großbritannien der EU-Austritt kommt, stößt den mehrheitlich EU-freundlichen Schotten sauer auf.
Geleitet wurde die Abordnung von Paul Decarli, welcher den BREXIT als zweischneidiges Schwert sieht. Der Politologe meint dazu: „Den Ausgang der demokratischen BREXIT-Abstimmung gilt es voll zu akzeptieren. Nur darf es nicht sein, dass dadurch alte Wunden wieder aufgerissen werden. Besonders heikel ist dabei die erneute Teilung Irlands durch eine EU-Außengrenze. Dadurch wird erneut ein innereuropäischer Konflikt wieder angeheizt und somit konträr zur friedensstiftenden Wirkung der EU gehandelt.“
Auf dem Programm der Südtiroler Vertreter stand weiters die Teilnahme an der ICEC-Vorstandssitzung, wo zukünftige Projekte besprochen wurden und ein Informationsaustausch stattfand. Zudem besuchten die Delegationsteilnehmer das Flämische Parlament und bekamen bei der Führung einen tiefen Einblick in die Wirren der belgischen Legislative.
Die Delegationsteilnehmer, v.l. Karin Meister, Andreas Maier, Michael Demanega, Paul Decarli, Melanie Mair und Günther Ploner.