Im Bild (v.r.n.l.) Gedenkredner Ehrenhauptmann Wolfram Klotz, Landesrätin Martha Stocker und Hptm. Andreas Pixner
LANA – Die Schützenkompanie Lana gedachte am 25. November ihres Freiheitskämpfer, Oberjäger und Namensgeber zum 57. Todestag am Niederlananer Friedhof. Im Beisein der Familie Höfler fanden sich rund 300 anwesende Ehrengäste, darunter Landesrätin Dr. Martha Stocker, Gemeinderefrent Helmuth Holzner, Tiroler und Tirolerinnen, Abordnungen der Schwesterkompanie „Josef Speckbacher“ Rinn aus Nordtirol, die Königlich Bayerische Gebirgsschützenkompanie Aschau im Chiemgau, die Welschtiroler Schützenkompanie Destra Ades und zahlreiche Abordnungen des Schützenbezirkes Burggrafenamt/Passeier sowie des Südtiroler Schützenbundes ein.
Herz-Jesu-Nacht 1961 – die Herz-Jesu-Feuer leuchteten noch weit ins Tal herab und klangen zu später Stunde in finsterer Nacht aus. Unerwartet scheuchten zitternde Fenstergläser, ein grelles Leuchten, furchteinflößendes Donnern aus nah und fern die Bürger der Landeshauptstadt von den Häusern in die verlassenen Bozner Gassen. Sie konnten betrachten wie ringsum Bozen zahlreiche Strommasten über steile Abhänge stürzten – kurz darauf viel auch der Strom aus. So zitierte der Waltener Ehrenhauptmann Wolfram Klotz während seiner Gedenkrede am Grab Höflers den bekannten Schriftsteller Otto Petermair aus Frangart.
Für die Sprengstoffanschläge der Herz-Jesu-Nacht war der Befreiungsausschuss (BAS) unter der Führung des Frangarter Kaufmannes Sepp Kerschaumer verantwortlich. Mit ihm beteiligten sich maßgeblich auch die Lananer Franz Höfler – Ballguter, Georg (Jörg) Pircher – Hofmann und Walter Gruber sowie viele weitere Tiroler an der sogenannten Feuernacht. Nach jahrelanger Unterdrückung Italiens wollte man damit die Weltöffentlichkeit wachrütteln um auf die Missstände im Lande aufmerksam zu machen.
Die Antwort des italienischen Staates waren dutzende Festnahmen – auch von zahlreichen unschuldigen Personen, tagelange verhöre mit Folterungen in den Kasernen die soweit führten dass einige Tiroler mit dem Leben zahlen mussten. So erfuhr auch die Mutter Höflers über die Presse, den Tod ihres erst 28. Jährigen Sohnes Franz Höfler, dessen Folterknechte nie bestraft sondern für ihre Handlungen noch vom italienischen Staat ausgezeichnet wurden.
Im heurigen Jahr jährte sich zum 30. Male der Todestag des unvergessenen Freiheitskämpfers, Landeskommandantstellvertreter, Bezirksmajor und Hauptmann Jörg Pircher. Der Gedenkredner beschrieb den Jörg als ein Schützen, den man zu seiner Zeit kaum noch finden konnte. Er war Tiroler durch und durch auf den wir mit Stolz heute noch blicken können. Als letzter Häftling des Mailänder Prozesses kehrte Jörg Pircher in die geliebte Heimat zurück. Gekennzeichnet durch diese schwere Zeit verließ ihn der Glaube an seine Heimat nie und setzte sich akribisch im Tiroler Schützenwesen ein.
Die Schützenkompanie „Franz Höfler“ Lana bedankt sich bei allen die zum Gelingen der Gedenkfeier beigetragen haben und allen Anwesenden recht herzlich für die Teilnahme.