BOZEN – Kürzlich ist ein neues Magazin mit dem Namen „Our Dolomites“ im Süd-Tiroler-Blätterwald erschienen. Im Leitartikel schreibt der Verantwortliche Koordinator des Magazins Roland Beikircher, dass es ihm ein Anliegen sei, ein Medium speziell für die Einheimischen herauszugeben. Die Zeitung erscheint zweisprachig – also deutsch und italienisch – und möge laut Beikircher viele Eindrücke von Land und Leuten geben. Erschienen ist das Magazin in einer Auflage von 25.000 Stück; Herausgeber ist die Suedmedia GmbH aus Vahrn.
Wenn man sich das Magazin durchblättert, fällt dem aufmerksamen Leser sofort auf, dass auch im italienischen Text sämtliche Orts- und Flurnamen mit dem historisch gewachsenen Namen angeführt werden. Auf die erfundenen, faschistischen Namensfälschungen wird verzichtet. So heißt es z.B. schon auf Seite drei im Vorwort von Roland Beikircher im italienischen Text: „Nella Pfunderertal ha attirato la nostra attenzione una particolare opera di artigianato, il famoso capello di paglia, detto Pfunderer Strohhütl“. Oder auf Seite 49 im Portrait des Biathleten Dominik Windisch: „Data e luogo di nascita: 6 novembre 1989, Bruneck…residenza: Oberrasen”. Auf sämtlichen 100 Seiten der Zeitung geht es gleich weiter. Die Namen: „Bruneck, Innichen, Pustertal, Gadertal, Ahrntal, Südtirol usw. …“ werden im italienischen Text genauso wie im deutschen verwendet. Dem Bundesgeschäftsführer des Südtiroler Schützenbundes Mjr. Jürgen Wirth Anderlan bestätigte der Direktor des Verlags Dr. Peter Aigner, dass die Verwendung der historisch gewachsenen Namen eine bewusste Entscheidung auf Vorschlag ihres italienischen Mitarbeiters Roberto Scaggiante aus Brixen sei. „Der Südtiroler Schützenbundes gratuliert und dankt dem Suedmedia Verlag und seinen Mitarbeitern für diese mutige Entscheidung“, so der Bundesgeschäftsführer.
Orts- und Flurnamen sind neben der Muttersprache das höchste Kulturgut und zugleich Ausdruck für die Identität eines Volkes. Für den Südtiroler Schützenbund ist es deshalb wichtig, dieses bedeutende Kulturerbe originalgetreu zu erhalten.
Da das Magazin erst vor wenigen Tagen erschienen ist, überrascht es Dr. Aigner sehr, dass er schon so viele Rückmeldungen – allesamt positiv (!) – zum Verzicht der faschistischen Namen erhalten hat.
„Bekannterweise steht es jedem Redakteur bzw. jedem Verlag frei, sich von faschistischen Ortsnamen zu distanzieren und die historisch gewachsenen Namen zu verwenden“, stellt Jürgen Wirth Anderlan klar. „Der Schützenbund würde sich deshalb sehr freuen, wenn das Magazin „Our Dolomites“ weiterhin so konsequent an seinem Beschluss festhält, und es bleibt zu hoffen, dass diese Aktion in der Süd-Tiroler Medienwelt viele mutige Nachahmer findet“, schließt der Bundesgeschäftsführer des Südtiroler Schützenbundes.