BARCELONA/BOZEN – Eine Delegation des Südtiroler Schützenbundes war am katalanischen Nationalfeiertag am 11. September in Barcelona vor Ort. Die Schützen traten mit mehr als einer Million Katalanen auf den Straßen der Metropole für das Recht auf Selbstbestimmung und die Unabhängigkeit des Landes ein.
Höhepunkt des 11. September war die Großkundgebung um 17.14 Uhr. Diese Uhrzeit erinnert an den Verlust der Unabhängigkeit des Landes im Jahre 1714. In einem einzigen Fahnenmeer standen mehr als eine Million Bürger des Landes für das Recht auf Selbstbestimmung und die katalanische Republik ein. Bereits am Vormittag erwies die Tiroler Abordnung dem katalanischen Nationalhelden Rafael Casanova die Ehre. Vor dem Denkmal des Freiheitskämpfers legten die Burschen unter dem Beifall von tausenden Bürgern des Landes eine Fahne nieder. Die Zeremonie endete mit der Nationalhymne.
Delegationsleiter des Südtiroler Schützenbundes war der Politologe Paul Decarli. Der Schütze betreut für den Schützenbund seit Jahren die verschiedenen Unabhängigkeitsbewegungen in ganz Europa. „Der Wille des katalanischen Volkes ist unvorstellbar stark. Nach der Volksabstimmung im vergangenen Jahr und dem brutalen, unverhältnismäßigen Vorgehen der spanischen Nationalpolizei ist dies umso bemerkenswerter. Die Bevölkerung sendet damit ein klares Zeichen Richtung Madrid und Brüssel aus, dass es eine Veränderung in Katalonien braucht“, sagt Decarli.
Allgemein kam der Tiroler Delegation sehr viel Sympathie entgegen. In zahlreichen persönlichen Gesprächen bedankten sich die Menschen für ihre Anwesenheit. „Ein Beweis für die hervorragende Verständigung von Völkern mit dem gleichen Ziel vor Augen und im Sinne des europäischen Geistes“, findet Paul Decarli. Auf dem Programm der Delegation stand auch ein Besuch bei der Assemblea Nacional Catalana. Diese Organisation ist mit ihren tausenden Mitgliedern eine der größten des Landes und koordiniert an vorderster Front die Unabhängigkeitsbestrebungen.
Die Delegation des Südtiroler Schützenbundes beim traditionellen Fackelmarsch.
Von links: Maximilian Kurz, Jakob Wenter, Paul Decarli, Andreas Maier.