VAHRN – Mit großer Verwunderung nimmt der Südtiroler Schützenbund zur Kenntnis, dass in der Gemeinde Vahrn ein gefasster Gemeinderatsbeschluss ganz offensichtlich nicht eingehalten wird. Im September 2017 fasste besagter Gemeinderat nämlich folgenden Beschluss: „(…) die angestammten deutschsprachigen Namen für Berge, Seen, Bäche, Weiler, Flurnamen und überall dort, wo keine Übersetzungen per Gesetz notwendig sind, in Zukunft in ihrer Einnamigkeit zu belassen bzw. richtigzustellen“. Dieser mutige Beschluss von Vahrn wurde damals von vielen Süd-Tirolern als äußerst lobenswerte Initiative aufgenommen. Auch von Landeskommandant Mjr. Elmar Thaler kamen dankende und anerkennende Worte an Bürgermeister Andreas Schatzer und den gesamten Vahrner Gemeinderat.
„Nun, nicht einmal ein Jahr später, folgt die Ernüchterung“, so ein enttäuschter Landeskommandant Thaler. Kürzlich hat die Gemeindeverwaltung von Vahrn nämlich ein Faltblatt herausgegeben, in dem verschiedene Wanderungen im Gemeindegebiet beschrieben werden. „Großteils sind in dieser Broschüre die Namen von Bergen, Bächen, Weiler, Flurnamen usw. korrekt einnamig angegeben. Aber auf die Namen „Laghi gelati“ (für Schrüttenseen) und „Spelonca“ (für den Weiler Spiluck) hätte nicht nur aus gesundem Hausverstand, sondern auch aufgrund des geltenden Gemeinderatsbeschlusses verzichtet werden müssen“, ist Elmar Thaler überzeugt. „Die Sache verwundert umso mehr, als in der Diskussion vor einem Jahr hauptsächlich den Touristikern die Verwendung der faschistischen Namen angekreidet wurde. Der Auftraggeber der umstrittenen Wanderbroschüre ist diesmal aber ganz klar die Gemeinde Vahrn, und als solcher auf dem Faltblatt auch genannt“, so Thaler.
Es nützt der vernünftigste Beschluss nix, wenn er nicht eingehalten wird. Landeskommandant Thaler fordert deshalb: „Herr Bürgermeister Schatzer, sorgen Sie dafür, dass in Ihrer Gemeinde gefasste Beschlüsse eingehalten werden.“