KALTERN – Auf Wanderwegen rund um den Kalterer See feiert Südtirols Totengräber Ettore Tolomei derzeit fröhliche Urständ. So darf er sich über neue Wegweis-Schilder freuen auf denen seine faschistischen Erfindungen frisch angebracht wurden. Darauf weist der Südtiroler Schützenbund in einer Aussendung hin.
Dazu ein Beispiel: Die Ruine Leuchtenburg wird nun als „Rovine di Castelchiaro“ angegeben. Ein beschämendes Relikt aus dunklen Zeiten und ein historisches Unding. Und noch gravierender: Dort wo Tolomei nicht selbst Hand angelegt hat, wird fleißig nachgebessert. So wird das bekannte Frühlingstal, das eigentlich richtigerweise Fabion Tal heißt, jetzt plötzlich zur „Valle della primavera“ gemacht.
„Vielleicht ist es vorauseilender Gehorsam an italienische Urlauber oder einfach nur Unwissenheit, so oder so aber eine Watsch’n ins Südtiroler Gesicht. Eigennamen können nie und nimmer übersetzt werden. Tolomei hat seinerzeit etwa aus einem Morandell einen Morandelli oder Morandini gemacht, aus einem Andergassen einen Dallavia und aus einem Rainer einen Costa. Kein Morandell, Andergassen oder Rainer in Kaltern käme heute auf die Idee diesen tolomeiischen Blödsinn zusätzlich auf seine Visitenkarte zu setzen.“, so der Südtiroler Schützenbund.