ST. GEORGEN – Mit einem sehr gut besuchten Vortrags- und Diskussionsabend hat die Schützenkompanie St. Georgen einen wertvollen Beitrag zum Gedenkjahr 2018, 100 Jahre nach dem Ende des Ersten Weltkrieges, geleistet. Es sei das Anliegen der Kompanie, eine Brückenfunktion zwischen Nord-, Süd- und Welschtirol zu übernehmen, sagte Werner Pramstaller, Hauptmann der SK St. Georgen, in der Begrüßung.
Im Sinne dieser Zielsetzung war Christian Dablander von der Oberinntaler Schützenkompanie Imst eingeladen worden, der über Tirol und das Schützenwesen vor dem Ersten Weltkrieg sowie über die dramatischen Folgen des Krieges und des wachsenden Misstrauens gegenüber den „Nicht-Deutschtirolern“ sprach.
Marco Grossmann, Hauptmann der SK Brandtal-Trumelays/Vallarsa-Trambileno, berichtete über die katastrophalen Folgen des Krieges für diese ehemalige deutsche Sprachinsel. Das Tal süd-östlich von Rovereto ist durch den Krieg vollkommen verwüstet worden, die österreichtreue Bevölkerung, die im Kampf gegen die italienische Aggression die größten Opfer gebracht hat, ist nach dem Krieg von den italienischen Nationalisten und dann von den Faschisten besonders hart unterdrückt wurden.
„Wir sind hier, um an die jahrhundertelange wertvolle Tradition unseres immer dreisprachigen Tirol innerhalb unseres multinationalen Vaterlandes Österreich anzuknüpfen“, sagte Moderator Hartmuth Staffler, Präsident des Geschichtsvereins Brixen und Mitglied der Schützenkompanie Brandtal-Trumelays, zum Abschluss. Der Applaus zeigte, dass diese Botschaft angekommen ist.