BOZEN – Der Südtiroler Schützenbund hat zur Andreas-Hofer-Landesfeier den Extremsportler und Stratosphären-Springer Felix Baumgartner als Festredner nach Meran eingeladen. ORF Südtirol Heute hat am Dienstag, den 13. Februar 2018 dazu berichtet.
Landeskommandant Elmar Thaler nimmt zur ORF-Berichterstattung wie folgt Stellung:
„Alles, was der Südtiroler Schützenbund macht und nicht mit meiner Partei und Weltanschauung konform geht, ist parteipolitisch“, so klingen die Aussagen von SVP-Parteiobmann Philipp Achammer.
Dabei ist der Südtiroler Schützenbund – neben sehr wenigen anderen – jene große Organisation im Land, die keine parteipolitische Vorwahlen und auch keine explizite Wahlwerbung für einzelne Kandidaten oder Parteien macht. Auch der heurige Gedenkredner Felix Baumgartner kandidiert bekanntlich nicht, weder bei den Landtagswahlen in einem Tiroler Landesteil, noch bei den Parlamentswahlen. Ob er ein „Parteikartl“ hat, haben wir ihn nicht gefragt, das ist für uns auch nicht wichtig. Im Gegenteil – wir waren und sind darauf bedacht, alle Seiten zu Wort kommen zu lassen. Die Gedenkredner bei der Andreas-Hofer-Landesfeier in Meran waren deshalb in den letzten Jahren einfach nur Schützen aus den verschiedenen Landesteilen (2013), Günther Platter (ÖVP) Landeshauptmann von Tirol (2014), Norbert Hofer (FPÖ), dritter Nationalratspräsident (2015), Anna Arqué i Solsona, (parteilos und ohne Mandat) Katalanische Unabhängigkeitsbefürworterin (2016) und Erwin Niederwieser (SPÖ) ehemaliger Südtirol-Sprecher im Nationalrat (2017). Alle hatten und haben sie auf ihre Weise einen Bezug zu Andreas Hofer. Jedenfalls nennen wir es Vielfalt, wenn man unterschiedliche Stimmen zu Wort kommen lässt. Und so wollen wir es auch weiter halten. Und eine diesbezügliche Bevormundung lehnen wir dankend ab.
„Alles was die Schützen machen, ist ausschließlich kritisch zu kommentieren“, meinen offensichtlich einige Medien. Da braucht es unbedingt ein Pro & Contra, so scheint es! Das beginnt damit, dass man in der Anmoderation maßlos übertreibt und berichtet, dass es aus der Regierungspartei Kritik hagelt. Auch wenn sich diesbezüglich niemand aus der SVP bisher zu Wort gemeldet hat. Die einzige Meldung die der Südtiroler Schützenbund von der SVP diesbezüglich erhalten hat, war die Anmeldung von Landesrätin Waltraud Deeg, Fraktionsvorsitzender Dieter Steger (!) und Arbeitnehmerchef Helmut Renzler zur Feier. Damit aber nicht genug: Wenn man einen Experten für tagesaktuelle Sachen (!) benötigt, nehme man am besten einen Historiker (!), egal wenn der soeben im Parlamentswahlkampf ist oder – wie oft geschehen – im Landtag ein politisches Mandat ausübt. Und dann lasse man ihn ohne eine einzige kritische Frage seine persönliche Meinung zum Besten geben. Eine wahrlich „unpolitische“ Herangehensweise. So geht Nachrichten machen heute. Jetzt wissen wir das auch.
Ich glaube, es muss sich etwas ändern in unserem Land. Damit das Andreas-Hofer-Gedenken wirklich keine parteipolitische Farbe aufweist. Mehr Redlichkeit und mehr Gelassenheit würden dabei gut tun. Bei Politikern, die den Verbänden ihre Meinung anscheinend nur mehr über die Medien ausrichten und bei Medien, die nicht glaubwürdiger werden, wenn sie seit Jahren bei ihnen festgefahrene Meinungen und Handlungen gebetsmühlenartig nach dem gleichen Schema zusammenbauen und wiederholen. Vielleicht ist der heutige Aschermittwoch ein geeigneter Anlass dazu.