BRÜSSEL – Am späten Donnerstagvormittag fand in Brüssel eine Großkundgebung von Anhängern einer eigenständigen katalanischen Republik statt. Auch der ehemalige katalanische Ministerpräsident Puigdemont sprach zu der Menge. Laut ersten Schätzungen der belgischen Polizei versammelten sich 45.000 Menschen − doppelt so viele wie angekündigt. Sie wollten damit ein starkes Zeichen für das Recht auf Selbstbestimmung setzen.
Für den Südtiroler Schützenbund direkt vor Ort war der Politologe Paul Decarli. Er schildert seine Eindrücke aus dem Fahnenmeer folgendermaßen: „Es ist einfach nicht in Worte zu fassen, wie viele Leute aus ganz Europa sich hier zusammengefunden haben, um friedlich für das Selbstbestimmungsrecht der Völker einzustehen und zugleich die ursprünglichen geistigen Werte Europas hochzuhalten.“
Der Großteil der Teilnehmer war eigens für die Kundgebung mit Bussen, Charterflügen oder Privatautos aus Katalonien angereist. Dementsprechend waren die Hotels in Brüssel ausgebucht, und viele Katalanen kamen bei flämischen Gastfamilien unter.