MERAN – Anlässlich der Jubiläumsfeierlichkeiten zu „700 Jahre Stadtrecht Meran“ wurde der Herz Jesu-Sonntag 2017 in besonderer Weise begangen. Auf Einladung der Meraner Schützen besuchte S.k.k.H. Erzherzog Georg von Habsburg-Lothringen mit seinem Sohn Karl Konstantin, Enkel und Urenkel des letzten österreichischen Kaisers, die Passerstadt. Den Auftakt bildete ein „gaumenfreudiger“ Empfang bei Südtirols Jodlerkönigin Anneliese Breitenberger in ihrem Café „Lissi Royal“, bei dem auch musikalische Köstlichkeiten nicht fehlen durften – dargebracht vom Künstlerpaar Elfriede Halama und Karl Kogler. Ihm und seinem Sohn zu Ehren war am Eingang die Habsburgerfahne gehisst.
Anschließend stand eine Besichtigung des Stadtmuseums „Palais Mamming“ unter fachkundiger Führung des Habsburg-Experten Georg Hörwarther auf dem Programm. Auf dem Oberen Pfarrplatz nahmen zwischenzeitlich Fahnenabordnungen befreundeter Meraner Kompanien, Meraner Vereine, die Ehrengäste sowie die Ehrenformation der Schützenkompanie Meran unter dem Kommando von Hauptmann Renato des Dorides Aufstellung. Die Traditionsmusikkapelle des Erzherzog Rainer Regiments Nr. 59 (Rainermusik Salzburg) mit Kapellmeister Horst Egger empfing die Ehrengäste mit einem zackigen Kaisermarsch, der Hauptmann der Meraner Schützen meldete die angetretenen Formationen und bot dem hohen Vertreter des Hauses Habsburg (Haus Österreich) einen Salutschuss zur Begrüßung vor dem Kirchgang an.
Den Herz Jesu-Gottesdienst – musikalisch gestaltet von der Rainermusik Salzburg mit der „Schubert-Messe“ – zelebrierte Dekan i. R. und Ehrenmitglieder der Schützenkompanie Meran Albert Schönthaler. Am Anfang seiner Predigt lud er alle Gläubigen ein, anlässlich „700 Jahre Meran“ die Gelegenheit zu nützen, auf die Geschichte der Passerstadt zurückzuschauen und all jenen Menschen zu danken, deren Beitrag dazu geführt hat, was die Stadt heute ist und in Zukunft noch sein kann. Meran ist vor allem Kurstadt, aber auch Musikstadt.
Ebenso bildet sie die Basis für ein gutes Zusammenleben. In diesem Zuge erwähnte er besonders die Schützen, bei denen die Werte Glaube, Tradition und Treue zur Heimat auch heute gelebt und hochgehalten werden. „Am Herz Jesu-Sonntag denken wir besonders an jene Werte, die Jesus uns vermittelt. Diese Werte nahmen auch unsere Vorfahren im Jahr 1796 – in einer Zeit der Not und der großen Kriegsgefahr – zum Anlass, ein Gelöbnis der Treue dem Herzen Jesu abzulegen“ – so der Schützenkurat. Mit dem Aufruf „Besinnen auch wir uns heute wieder neu auf das Herz Jesu und auf die christlichen Werte, um so zu einem guten Miteinander und einer positiven Zukunft beizutragen…!“– beendete er seine Ansprache. Nach dem Absingen des Tiroler Bundesliedes „Auf zum Schwur Tiroler Land…!“ und dem Segen begrüßte Hauptmann Renato des Dorides die Gäste, fand treffende Worte zum Herz Jesu-Fest und lud zur Teilnahme am Festakt der Meraner Schützen am Meraner Sandplatz.
Höhepunkt des Abends war die Aufführung des Großen Österreichischen k. u. k. Zapfenstreiches unter Zusammenwirken der Rainermusik Salzburg, der Fackelträger , der Schützenkompanie Meran und der Fahnenabordnungen befreundeter Schützenkompanien und Meraner Vereine.
Zu Beginn des Schützenfestaktes auf dem Meraner Sandplatz nahm Anna Faccin als Unterstützung für den Verein Schmetterlingskinder einen Spendenscheck in Höhe von € 900,– entgegen. Diesen Betrag hatten die Jungschützen bei ihrer Ostereier-Aktion 2017 eingenommen.
Der Große K.u.K. Zapfenstreich gliedert sich in 4 Teile: militärisch – gesellschaftlich/historisch – religiös – militärisch und entstand aus der Feder von Militärkapellmeister Major Hannes Abfolterer, Kapellmeister der Militärmusik Tirol, Militärmusik Vorarlberg und der Original Tiroler Kaiserjägermusik. Nach dem Einmarsch und Aufstellung der Fackelträger erfolgte die Meldung des Hauptmanns der Schützenkompanie Meran Renato des Dorides an die hohen Gäste, das Abschreiten der Ehrenfront und die Aufführung des K.u.K. Zapfenstreichs durch Kapellmeister Horst Egger und seine Musikanten der Rainermusik Salzburg. Soldatenleben, das Orchestergebet und das Signal „zum Gebet“ das Gebet während der Schlacht, eine Ehrensalve der Schützen und das Abspielen der Volkshymne . Beeindruckend in der Dämmerung das Trompetenspiel des Solisten aus dem oberen Stockwerk des Gebäudes „Esplanade“.
Mehrere hundert Besucher säumten den Sandplatz, um dieser beeindruckenden Darbietung beizuwohnen. Einen feierlichen Rahmen dazu bildeten die unzähligen Bergfeuer rund um Meran.
Mit einem lauten „Dreifachen Schützen Heil“ bedankten sich die Meraner Schützen bei der Rainermusik und beim Meraner Publikum. Alle Ehrengäste und Teilnehmer des Festaktes wurden anschließend von den Schützen zu einem Umtrunk eingeladen.