BOZEN – Der Südtiroler Schützenbund nimmt die Ergebnisse der jüngsten „Kolipsi“-Studie der EURAC mit Besorgnis zur Kenntnis. Es sei sehr bedauerlich, dass sich die Kenntnisse in der jeweiligen anderen Landesprache über die Jahre wesentlich verschlechterten. Vor allem zeige die „Kolipsi“-Studie auch ganz deutlich auf, dass die Landesregierung mit Ihren Maßnahmen zur Förderung des Fremdsprachenunterrichts gescheitert sei.
„Insbesondere dem von der Landesregierung als „Allheilmittel“ gepriesenen CLIL-Projekt wird von den EURAC-Forschern völlige Nutzlosigkeit attestiert. Nun ist es also auch wissenschaftlich erwiesen, dass Vermischungsprojekte, die unsere deutsche Schule in eine gemischte Schule verwandeln sollen, nichts fruchten“ heißt es aus der Schlernstraße, wo der Südtiroler Schützenbund seinen Sitz hat.
Die Landesregierung, die nach Medienberichten schon damit gedroht hatte, die wissenschaftlichen Erkenntnisse konsequent zu ignorieren und weiter an ihrem gescheiterten CLIL-Projekt festhalten zu wollen, wurde deshalb vom SSB in einer Aussendung aufgefordert, endlich die ideologischen Scheuklappen abzunehmen.
Wie die EURAC-Forscher betonen, wird eine Fremdsprache am besten im außerschulischen Umgang erlernt. Und genau das forderte der SSB seit Jahren: Hände weg von der deutschen Schule, Schluss mit sinnlosen und teuren Projekten wie CLIL, die nur dazu dienen, an einer Grundsäule der Autonomie zu sägen! Schluss mit den Plänen für gemischte Schulen – deren Ergebnis kann man bekanntlich in der Region Aosta „bewundern“, wo nur mehr 2% der Schüler Französisch als Muttersprache sprechen.
Stattdessen schlägt der SSB Förderung des außerschulischen Angebots, Förderung von Begegnung zwischen der deutschen und der italienischen Schule, die beide Kulturträger ihrer jeweiligen Sprach- und Kulturräume bleiben sollen!
Wie eine gelungene Förderung des sprachlichen Austausches in der Freizeit aussieht, kennt der Schützenbund aus langjähriger Erfahrung: die Zusammenarbeit und die Kameradschaft zwischen Welschtiroler und Südtiroler Schützen funktioniert stets einwandfrei. Sprachliche Barrieren werden im gegenseitigen Respekt überwunden.
Der SSB lädt die Landesregierung ein, sich bei einer der nächsten Veranstaltungen von dieser sprach- und länderübergreifenden Kameradschaft zu überzeugen. Dies könnte ein Beitrag dazu sein, die Sprachendiskussion endlich auf eine nicht ideologische Ebene zu verlagern.