52. Bundesversammlung des SSB – „Süd-Tirol kann“

BOZEN – Der Schützenbund konzentriert sich im laufenden Jahr unter anderem auf ein besonderes Thema – das „Los von Rom“: Mit einer Zukunftswerkstatt „Süd-Tirol kann“ in Kurtatsch im Herbst soll ein wichtiger Schritt dazu gesetzt werden.

Einen Unabhängigkeitstag wird es dieses Jahr nicht geben. Stattdessen soll über die politische Zukunft diskutiert und Antwort darauf gegeben werden, was sein könnte, wenn Südtirol nicht mehr Teil Italiens sein wird. Mitwirken werden alle Schützenkompanien, kündigt Landeskommandant Elmar Thaler an.

Die 52. Bundesversammlung am Samstag im Waltherhaus war zudem geprägt von den vielfältigen Tätigkeiten des Südtiroler Schützenbundes, welche Bundesgeschäftsführer Florian von Ach und seine Bundesreferenten vorstellten.

Für Kommandant Thaler ist die Zeit jetzt mehr denn je reif, sich von Italien zu verabschieden. „In unserer Freiheit streben wir danach, das Unmögliche möglich zu machen, während die Politik, gedrängt von der Suche nach der Wählergunst, schon mal Gefahr läuft, das Mögliche unmöglich zu machen“, meinte der Landeskommandant.

Für Thaler stand der volle Einsatz im vergangenen Jahr im Vordergrund. Und der Landeskommandant ergänzte, dass Südtirol in Zukunft noch mehr Anknüpfungspunkte mit dem Vaterland Österreich, noch mehr Gemeinsamkeiten mit dem nördlichen Landesteil und noch mehr Eigenständigkeit brauche. Nicht nur damit die Südtiroler nicht vergessen, wo sie herkommen, sondern auch, damit ihnen bewusst wird, was sie heute sind.

Die Antworten auf Provokationen des italienischen Staates gegenüber Südtirol könnten nur eine noch stärkere Orientierung nach Norden sein. „Wir Schützen wollen jedenfalls weiterhin ein Motor für die Landeseinheit sein, wir werden klare Antworten geben, wann immer sie notwendig sind“, erklärte Thaler.

Schützenhilfe für Thaler kam aus Innsbruck: „Neben den geplanten Visionen des SSB können konkrete Punkte der Zusammenarbeit in der Europaregion Tirol gesetzt werden, welche die beiden Landesteile wieder stärken“, so der Nordtiroler Landeskommandant Fritz Tiefenthaler. Im Jahre 2018 gebe es nichts zu feiern, deshalb werde gedacht. An jene, welche im Krieg, in den Gefangenenlagern und auch an den Folgen des Krieges für Tirol gestorben seien. Franz Paolini, der neue Welschtiroler Landeskommandant, stellte sich vor und richtete Grußworte an die Bundesversammlung.

Laut Landesrätin Martha Stocker sei es „unser aller Herzensanliegen, die Landeseinheit zu leben. Es ist unsere Verantwortung, mehr dazu zu tun, in der Landesregierung und auch die Schützen.“ Dabei sei es aber auch wichtig, dass die Europäische Union gestärkt werde. Diese könne ein Garant für Minderheiten sein. Deshalb gelte es, für die Europäische Union einzutreten und zu kämpfen.

Zum Ehrenmajor des Südtirol Schützenbundes wurde der langjährige ehemalige Bezirksmajor Sepp Kaser vom Schützenbezirk Brixen ernannt.

Verliehen wurde im Zuge der Versammlung auch der Günther-Obwegs-Preis. Für seine Arbeit mit dem Titel „Herzensanliegen Südtirol“? Die Schutzmachtfunktion Österreichs vor und nach der Streitbeilegungserklärung” ging der 1. Preis an Mag. Bence Csizmadia aus Budapest,  der zweite Preis ex aequo an Dr. Christian Romano und Mag. Andreas Raffeiner, beide aus Bozen. Anschließend präsentierte Prof. Dr. Dr.h.c. Reinhold Olt, der fast 30 Jahre lang Redakteur der F.A.Z. war, das Buch „Standhaft im Gegenwind“, in dem er die jüngere Geschichte des Südtiroler Schützenbundes aufgearbeitet hat.

Vorausgegangen war der Bundesversammlung eine Messfeier im Dom zu Bozen mit Landeskurat P. Christoph Walder OT. Anschließend wurde der Gefallenen Kameraden am Peter-Mayr-Denkmal gedacht und ein Kranz niedergelegt. Die Ehrenformation stellte der Schützenbezirk Wipptal, die Musikkapelle Mauls umrahmte die Feier musikalisch.

2017, Bozen, Bundesversammlung, SSB
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