EPPAN – Zuerst wird die eigene Goaßl gemacht, und dann geht’s ans Schnöllen Lernen. Das war die Idee hinter dem Kurs, den der Südtiroler Schützenbund erst jüngst in Eppan angeboten hat und der einer jener Kurse war, bei dem es darum ging, Bräuche und altes Handwerk zu pflegen.
Mir geht es nicht nur darum, dass alte alpenländische Bräuche gepflegt werden, sondern auch darum, dass das Wissen um die handwerkliche Kunst, die nur wenige beherrschen, weitergegeben wird“, erklärt Margareth Lun, die Kulturreferentin des Südtiroler Schützenbundes.
In der Tat gibt es in ganz Tirol nur mehr wenige, die die Techniken des Goaßlbaus beherrschen. Mit Msc Egon Zemmer und Dipl. Ing. Jürgen Schwienbacher aus Lana konnte der Südtiroler Schützenbund zwei Goaßlmacher gewinnen, die mit großer Hingabe, mit viel Fachwissen, den ausgesuchten Materialien und mit fundiertem Knowhow den Kursteilnehmern beibrachten, wie sie ihre eigene Goaßl bauen können.
Außerdem wurde darüber informiert, dass es auch bei uns im Land verschiedene Typen von Goaßln gibt, sondern auch, dass sie nicht überall gleich gehandhabt werden. Sie ist beispielsweise im Schlerngebiet eine kürze Goaßl üblich, die auch anders geschwungen wird.
Im Schützenheim in St. Michael – Eppan wurde schließlich an zwei ganzen Samstagen mit Zürgelholz, Garn, Leder, Leim, Lörget (Lärchenpech) und verschiedenen Geräten gedreht, gezwirbelt, genäht, eingelassen und versäubert, bis jeder Kursteilnehmer seine eigene fertige Goaßl stolz in Händen halten konnte.
Nun stehen weitere Kurse auf dem Programm, bei denen das Schnöllen gelernt und geübt wird.