SILLIAN – Bei strahlendem Sonnenschein veranstaltete die Schützenkompanie Sillian am Sonntag, den 14. August 2016 das Pustertaler Schützentreffen. Zu diesem Treffen kamen rund 900 Schützen aus dem östlichen und westlichen Pustertal zusammen.
Am frühen Morgen begann das Zusammentreffen nach der Frontabschreitung mit der Feldmesse, die der Dekan von Sillian Dr. Anno Schulte – Herbrüggen zelebrierte. Dieser lobte die Schützen für ihre Standfestigkeit, für das Erhalten der Wurzeln und besonders der gemeinsamen Tiroler Traditionen! „So lebendig sein wie ein Feuer. Man solle aber nicht vergessen, wer das Zündholz für dies Feuer sei. Diesen Glauben zeigen die Schützen und Marketenderinnen bei jeder Veranstaltung mit der Eröffnung durch einen Gottesdienst“, so der Dekan.
Die Messe umrahmten die Musikapellen Sillian und Innervillgraten, die Ehrenkompanie Wörgl feuerte drei Ehrensalven ab. In Gedenken an alle verstorbenen Kameraden wurde zur Weise “ Ich hatte einen Kameraden“ ein Kranz niedergelegt.
Ehrenmajor Hermann Huber blickte in seiner Festrede auf das Jahr 2015 zurück.
Das Jahr 2015 war ein besonders bedeutungsvolles Jahr. Zwei große schicksalsschwere Folgen des ersten Weltkrieges seien für die Tiroler äußerst schmerzhaft. Die Annexion Südtirols durch Italien und das damit verbundene Schicksal des Tiroler Volkes, sowie die Verweigerung der Selbstbestimmung für Südtirol durch die Siegermächte.
Der SSB habe mit dem Welschtiroler Schützenbund und dem Bund der Tiroler Schützenkompanien ein Projekt zur Erinnerung gestartet, um die Menschen in unserem Land an die Folgen des ersten Weltkrieges zu erinnern und auf die Teilung unserer Heimat hinzuweisen.
„Gerade das Wissen um unsere Geschichte solle dazu beitragen, Wunden zu heilen. Wir alle sind aufgerufen, die Europaregion Tirol mit Leben zu erfüllen und ihre Inhalte auch zu transportieren, damit die Landeseinheit spürbar wird unter uns“, so Hermann Huber abschließend.
Bürgermeister Hermann Mitteregger zeigte sich erfreut, dass dieses Treffen in Sillian stattfinde. Schützen stünden für Tradition, Heimat und Werte, mit der Aufgeschlossenheit und dem Blick nach vorne, fest verwurzelt, in einem Tirol. So werde auch die Zukunft erfolgreich zu meistern sein.
Bezirksmajor Haymo Laner überbrachte die Grüße vom Schützenbezirk Pustertal und des Südtiroler Schützenbundes.
Arbeiten wir gemeinsam für eine Heimat, in der wir uns wohl, geborgen, sicher und eben auch beheimatet fühlen dürfen. Auch morgen noch!“
Der Landtagsabgeordnete Martin Mayerl bedankte sich für die Einladung und überbrachte die Grüße des Bundeslandes Tirol, besonders von Landeshauptmann Günther Platter.
Die Schützen bieten heute, wie immer eine beeindruckende Kulisse und ein schönes Bild.“ Doch für ihn seien die Schützen mehr, sie seien ein Sinnbild für Heimat, für das starke Land Tirol. Aufgabe sei es, nicht nur auf unsere stolze Geschichte zurück zu blicken, sondern mit offenen Augen auch in die Zukunft zu schauen!
Bildungsreferent Major Hartwig Röck:
Selbstbewusst stehen wir da, selbstbewusst können wir Schützen auch sein, weil wir wissen wofür wir stehen und weil wir wissen, warum wir dafür stehen.“
Schützenkamerad und FPÖ Politiker Gerald Hauser:
Stehen wir zu unserem Tirol, diesseits und jenseits! Es sei keine Schande hinter den Begriffen wie Heimat, Tradition, Vaterland und Familie zu stehen und diese Werte auch hochzuhalten, diese nicht nur in Sonntagsreden zu verteidigen. Mit einem Zitat von Gerhard Wölfle „Wir ehren das Alte, begrüßen das Neue und bleiben uns selbst und der Heimat treu“ bedankte er sich.
Mit der Landeshymne und dem Abmarsch zum Festzelt, wo man noch einige gemeinsame Stunden verbrachte, endete die Feier. Das nächste Treffen der Pustertaler Schützen findet in zwei Jahren in Südtirol statt.