TIROL – Am Herz-Jesu-Sonntag wird im ganzen Land mit feierlichen Prozessionen, dem Herz-Jesu-Bundeslied und mit Bergfeuern des Gelöbnisses gedacht, das unsere Vorfahren in Not und Gefahr vor dem Heiligsten Herzen Jesu abgelegt haben.
Im Jahre 1796 standen napoleonische Truppen an den Landesgrenzen. Damals beschlossen die Tiroler Landstände, den göttlichen Beistand mit einem Gelübde an das Herz Jesu zu erflehen.
Damit sind alle Tiroler bis heute verpflichtet, den ersten Freitag jedes Monats als „Herz-Jesu-Freitag“ zu begehen, und mit feierlichen Prozessionen diesen Bund jährlich am Herz-Jesu-Sonntag zu erneuern. Die Bergfeuer sind heute Ausdruck der Freude über den Segen Gottes.
Der Südtiroler Schützenbund fordert alle dazu auf, die Tiroler Fahne auszuhängen, an den kirchlichen Feiern dieses wichtigen Tiroler Tages teilzunehmen, die Tradition der Bergfeuer zu pflegen und wenn möglich die Tracht zu tragen. Der Prozessionsweg soll besonders festlich geschmückt werden.
P. Christoph Waldner OT
Landeskurat
In diesem Jahr erinnert der Südtiroler Schützenbund an die große Herz-Jesu-Feier am 30. Juni 1946 in Bozen, welche genau vor 70 Jahren stattgefunden hat. Der Krieg war vorbei und die Tiroler südlich des Brenners forderten die Selbstbestimmung.
Fürstbischof Johannes Geisler hatte auf dem bis auf den letzten Platz gefüllten Waltherplatz zu „Gebetsstürmen“ für die Wiedervereinigung Tirols aufgerufen. Am Abend verkündeten rund um Bozen die Feuer die religiöse Treue und die Sehnsucht des ganzen Landes. In diesem Sinne sollen laut Südtiroler Schützenbund auch die heurigen Herz-Jesu-Feiern in den Dörfern und Städten stattfinden.