BOZEN – Dass der CLIL-Unterricht in deutschen Schulen kein positives Ergebnis und nichts als Sprachverwirrung bringt, darin wurde der Südtiroler Schützenbund laut jüngster Evaluation zum CLIL-Projekt eindeutig bestätigt. Und dies, obwohl Landesrat Philipp Achammer in einer Pressekonferenz verkündet hatte, dass das CLIL-Pilotprojekt „ein positives Bild zeige“. Wenn er die von ihm präsentierte Evaluation genau durchgelesen hätte, hätte er auch diesen einen äußerst wichtigen Satz auf Seite 24 im zweiten Absatz der Studie nicht übersehen können:
Es wurde auch das in den Sprachtests erreichte Sprachniveau analysiert, mit dem Ergebnis, dass – bis auf eine Klasse – alle Klassen ihre Englisch-Leistungen, nicht jedoch die Italienisch-Leistungen, verbessern konnten.“
Da gibt es nun die Evaluation, deren Tabellen und Ergebnisse besagen, dass der CLIL-Unterricht fürs Sprachniveau nicht nur nichts gebracht hat, sondern sich dieses sogar verschlechtert hat und es wird weiter CLIL-gewerkelt. Diese wichtige Erkenntnis wird wohl der Grund dafür gewesen sein, dass die Evaluation so lange verheimlicht wurde, bis die Landesregierung die Ausweitung dieses unnützen Immersionsunterrichts auf die zweiten und dritten Oberschulen Anfang dieses Jahres genehmigt hatte.
Wenn man bedenkt, dass die Schüler zusätzlich zum CLIL-Unterricht auch noch in mehreren Stunden in der Fremdsprache Italienisch unterrichtet wurden und sich die Sprachkenntnisse in Italienisch nicht verbessert haben, so muss man sich die Frage stellen, ob nicht zuerst die Italienischlehrer ausgetauscht werden sollten, bevor an deutschen Schülern mit CLIL herumexperimentiert werden sollte.
Während die Lehrer freiwillig an diesen Pilotprojekten teilgenommen hatten, konnten die Schüler nicht frei entscheiden, ob sie an diesem fragwürdigen Pilotprojekten teilnehmen wollen. Und wer die die Evaluation noch aufmerksamer durchliest, kann in Erfahrung bringen, dass laut den unterrichtenden CLIL-Lehrern nur „ein Drittel der Inhalte, die im muttersprachlichen Unterricht erarbeitet werden können“ mit dieser Unterrichtsmethode überhaupt machbar ist. Da muss man sich schon fragen, was an solch einem Experiment gut sein soll, wenn zwei Drittel des Sachfachunterrichts auf der Strecke bleibt.
Keine einzige Frage beschäftigt sich im Fragebogen der Schüler ob sie nicht befürchten, dass der Sachfachunterricht selbst auf der Strecke bleibt. Und noch wichtiger: Ob sie den CLIL-Unterricht überhaupt wollen. Irgendwie müssen die Befürchtungen der Schüler dann doch ans Tageslicht gekommen sein, denn wie sonst käme die Auswertung darauf, dass die Schüler „Sorge haben, dass man auf die Staatliche Abschlussprüfung zu wenig vorbereitet werde.“
Der Südtiroler Schützenbund fordert die Entscheidungsträger der Südtiroler Volkspartei auf, den CLIL-Unterricht sofort auszusetzen und endlich die bestehenden Italienischstunden sinnvoll zu nutzen und mit Italienischlehrern zu besetzen, welche Italienisch als Fremdsprache unterrichten, wie dies im Fach Englisch bereits geschieht.