BRIXEN – Die Auswertung reichlichen Fotomaterials, das Engagement des Geschichtsvereins und des Schützenbezirks Brixen sowie eine große Zahl von Sponsoren haben den 3. Fotokalender „Brixen und der 1. Weltkrieg“ möglich gemacht. Nun wurde er öffentlich vorgestellt.
Im Saal der Raiffeisenkasse Eisacktal begrüßte dazu der Bezirkskulturreferent der Schützen Josef Kaser eine Reihe von Ehrengästen und Bürgern. Die „Brixner Schützenmusik“ sorgte für die musikalische Begleitung. Kaser führte einleitend in den Themenschwerpunkt des Kalenders ein. Das Standschützenbataillon Brixen mit seinen Einsatzorten im Kriegsjahr 1916 stehe diesmal im Mittelpunkt. Ein Jahr mit Not und Mangel, in dem nichts mehr von einer „Kriegseuphorie“ zu spüren war.
Einen großen Dank sprach Kaser allen aktiven Mitarbeitern an diesem gemeinsamen Projekt und den 20 Sponsoren aus. Der Präsident des Geschichtsvereins Brixen, Hartmuth Staffler, präsentierte den Inhalt der einzelnen Monatsblätter – eine Reise in Bildern und Texten durch die Vergangenheit, von den 3 Brixner Brüdern Josef, Ernst und Anton Mörl von Pfalzen zu Mühlen und Sichelburg bis hin zur Vereidigung eines Marsch-Bataillons auf dem Domplatz.
Oswald Mederle, ausgewiesener Experte zum Thema 1. Weltkrieg, stellte mit einer Power-Point-Präsentation die Vorbereitung zur Mai-Offensive im Kriegsjahr 1916 vor. Mederle betonte, dass die Fotografien aus dieser Zeit nicht immer die Realität abbildeten. Bilder mit Elend und Grausamkeiten wollte man den Menschen in der Heimat nicht zumuten. Gleiches gelte auch für die zum Teil bisher unveröffentlichten Fotografien auf den Kalenderblättern. Wenn im Unterstand der Brixner Standschütze Rudolf Hillebrand seinen Kameraden entspannt beim „Befransen“ zuschaut, spiegele das nicht den Kriegsalltag wider, sagte Mederle.
Für Kulturstadträtin Monika Leitner sind die Kalender des Geschichtsvereins Helfer, um ihren Schülern zu zeigen, dass der Erste Weltkrieg nicht nur in den Geschichtsbüchern stattgefunden hat. Mit den Kalenderbildern würde Geschichte lebendig, die Veränderungen offensichtlich und man könne erkennen, dass die eigene Gegenwart eine Folge von Entscheidungen sei, die in der Vergangenheit getroffen worden seien. Nicht nur wegen seines Inhaltes bezeichnete Leitner den Kalender als besonderes Werk, sondern auch wegen der erfolgreichen Zusammenarbeit zweier Brixner Vereine.
Herausgeber des 3. Foto-Kalenders sind der Geschichtsverein Brixen und der Schützenbezirk Brixen. Er ist bei den Buchhandlungen Weger und Athesia zum Preis von 5 Euro erhältlich.