GRIES/BOZEN – Im September wurde im Schützenheim der SK „Major Josef Eisenstecken“ Gries die Ausstellung „Granatsplitter“ gezeigt. Dabei wurde anhand von Feldpostkarten und Briefen die Wege von jungen Tirolern an die Front, deren Kampf, Leiden und Sterben veranschaulicht.
Der Kurator der Ausstellung, Sebastian Felderer aus Schlanders, verstand es ausgezeichnet, anhand der Ausstellungsstücke die Geschichte hinter diesen Briefen zum Leben zu erwecken. So liest man dort von den alltäglichen Fronterfahrungen unserer Soldaten, von ihrer Sorge um die Familien zuhause, von ihrem Heimweh. Sehr interessant war auch der Briefwechsel eines Schlanderser Bauern mit seiner Frau, der er mittels Feldpostkarten Anweisungen zur Führung des heimatlichen Hofes gab.
Die sehr gelungene Ausstellung wurde durch Exponate zu den Kriegsanleihen, verschiedene Propagandaartikel sowie zur Verarbeitung des Kriegsgeschehens in der unmittelbaren Nachkriegszeit (u.a. waren die Erstausgaben der Memoiren von Erich Ludendorff, Generalstabschef des deutschen Heeres und Alfred Tirpitz, Oberbefehlshaber der deutschen Kriegsmarine, zu bewundern) ergänzt.
Hauptmann Christoph Pfeifer konnte zahlreiche Besucher bei der Ausstellungseröffnung und den nachfolgenden Führungen begrüßen. Für die Qualität der Ausstellung spricht auch, dass sowohl die Tageszeitung „Dolomiten“ als auch RAI Südtirol darüber berichteten. Ein Stück Tiroler Geschichte wurde dadurch wieder zum Leben erweckt.