BARCELONA – Anlässlich des Unabhängigkeitstages in Katalonien machten rund 1,5 Millionen Menschen einen weiteren Schritt in Richtung Freiheit und Unabhängigkeit. Sie setzten ein unübersehbares Zeichen, indem sie auf die Straße gingen und in Richtung Parlament deuteten. Eine Delegation des Südtiroler Schützenbundes war in Barcelona dabei, um den Ruf nach Selbstbestimmung zu unterstützen.
Am Abend vor dem Unabhängigkeitstag zogen tausende Menschen mit einem Fahnen- und Fackelzug durch die Stadt bis zum Platz, an dem mehrere Katalanen im Jahre 1714 im Kampf um die Freiheit ihr Leben ließen. Dort brennt seit jeher eine Fackel, die an die Toten erinnern soll.
Der darauffolgende Tag, der 11. September, der als Nationalfeiertag der Katalanen gilt, begann beim Monument von Rafael Casanova, dem großen Sohn Barcelonas. Die Schützen-Delegation hat zusammen mit Abordnungen aus anderen nach Unabhängigkeit strebenden Organisationen aus Katalonien, Schottland, Flandern und Venetien Blumen und Fahnen aus Solidarität am Denkmal hinterlegt. Anschließend bewegte sich der Menschenzug weiter zum „Arc de Triomf“, die Triumphpforte von Barcelona.
Viele Organisationen, Parteien und Verbände hatten auf dem großen Platz der Pforte ihre Stände aufgestellt, wo jeder die Möglichkeit hatte, sich über die jeweiligen Tätigkeiten der einzelnen Organisationen zu informieren. Bei der Triumphpforte stellte sich die Delegation im Namen des Südtiroler Schützenbundes mit einer kurzen Ansprache vor und richteten Tiroler Grußworte aus.
Am Nachmittag sammelten sich die Menschen im Zentrum der Stadt, um gemeinsam den Weg in Richtung Unabhängigkeit mit einem Pfeil darzustellen. Inmitten der Menschenmassen wurde ein großer Pfeil in Richtung Parlament getragen, um auf die kommenden Wahlen am 27. September aufmerksam zu machen.
Von Minute zu Minute stieg die Stimmung in der Menschenmenge. Lieder, Klatschen und Independencia-Chöre heizten die Menschenmenge an.
Um genau 17:14 läuteten alle Kirchenglocken. Die Emotionen waren sehr stark, einige Menschen rangen vor Freude mit den Tränen. Jeder war mit ganzem Herzen dabei. Man empfand das Gefühl, als wäre das Katalanische Volk ab diesem Zeitpunkt frei.
Die Unterstützung des Südtiroler Schützenbundes wurde von den Katalanen dankend angenommen. Mit dabei vom Südtiroler Schützenbund waren Lukas Varesco, Martin Feichter, Andreas Kostner, Nadia Klotz, Andreas Maier und Paul Decarli.