MÖLTEN – Es war ein verschneites Novemberwochenende im vorigen Jahr am Vigiljoch, als die Idee einer bezirksübergreifenden Aktion vom Vöraner Fahnenleutnant dem Jenesiener Hauptmann zugesteckt wurde. Die 4 Kompanien des Tschögglberges (Afing, Jenesien, Mölten und Vöran) könnten doch das Schattenspiel „Inferno Tesselberg“, welches im Land bereits für Furore und volle Häuser gesorgt hat, in einer gemeinsamen Aktion aufführen.
Wie es so oft bei den Schützen ist, war die Zustimmung anfangs aber eher verhalten. Die 4 Hauptleute und der Ideengeber, der Vöraner Fahnenleutnant Klaus Egger trafen sich im März 2015 in Mölten um die Aktion zu besprechen. Für Verwunderung sorgten an diesem Abend die Aussagen des Möltner und des Vöraner Hauptmannes, dass zwischen den beiden Kompanien Mölten und Vöran überhaupt kein Kontakt bestehe, obwohl sie Nachbardörfer sind.
Obwohl wir Nachbardörfer sind, haben wir, da wir zu zwei verschiedenen Bezirken gehören, als Kompanien keinen, oder sehr wenig Kontakt miteinander.“ (Hptm. Roland Unterkofler – SK Mölten)
Nach diesen Aussagen entstand ein „Jetzt erst Recht“-Gefühl: Bezirksgrenzen sollen kein Hindernis sein, wenn Kompanien zusammenarbeiten.
Die Rollen wurden rasch besetzt. Die Rolle des alten Manns sollte Werner Wenighofer (SK Jenesien) übernehmen, die des Altenpflegers Andreas Reiterer (SK Mölten) und die des Militärangehörigen Andreas Tammerle aus Afing. Es wurde beschlossen, den Text im Tschögglberger Dialekt vorzutragen, auch darum, weil der Pusterer Dialekt für „Südlichter“ eher schwer verständlich ist.
Die Regie der Aufführung übernahm Leutnant Klaus Egger der SK Vöran, die technische Bearbeitung wie Tonaufnahme, Grafik und Schnitt übernahm der Jenesiener Hauptmann Hendrik van den Driesch.
Der Dämmerschoppen und die anschließende Aufführung am Freitag, den 21. August 2015 in Mölten waren ein grandioser Erfolg. Der Platz vor dem Möltner Rathaus war von Zusehern überfüllt. Die vier Kompanien des Tschögglberges organisierten den Ausschank, das Grillen und die Aufführung selbst. Die Grußworte und die Einführung hielt der Burggräfler Bezirksmajor Andreas Leiter-Reber, die Schlussworte nach der Aufführung hielt der Bozner Bezirksmajor Lorenz Puff.
Um diese hervorragende, bezirksübergreifende Zusammenarbeit noch weiter zu intensivieren und um neugewonnen Kameradschaften weiter zu pflegen, wurde von den vier Kompanien beschlossen, im Herbst ein alljährliches Tschögglberger Freundschaftsschießen mit Wanderscheibe zu organisieren.