EHRENBURG – Am 26. Juni lud die Schützenkompanie Ehrenburg, in Zusammenarbeit mit der vom Südtiroler Schützenbund ins Leben gerufenen SOKO Tatort „Alto Adige“, zu einer Podiumsdiskussion ein. Wie groß das Interesse und der Bedarf nach Information sind, zeigte die gut besuchte Veranstaltung in der Volksschule von Ehrenburg.
Einleitend und zum Thema hinführend hielten die zwei Vertreter der SOKO Tatort „Alto Adige“ Verena Geier und Ewald Rottensteiner Kurzvorträge, in denen sie den Zuhörern die sprachgeschichtliche Entstehung der Ortsnamen aufzeigten und über die rechtlichen Grundlagen der Toponomastik aufklärten.
Im Mittelpunkt des Abends stand eine Podiumsdiskussion mit Maria Hochgruber Kuenzer (SVP), Brigitte Foppa (Die Grünen, Verdi, Vërc), Efrem Oberlechner (Medienreferent im Südtiroler Schützenbund), Cristian Kollmann (Sprachwissenschaftler), Alexander Wurzer (Vorsitzender der ASGB-Jugend), Pius Leitner (Die Freiheitlichen) und Alessandro Urzì (L’Alto Adige nel cuore).
Efrem Oberlechner, Alexander Wurzer und Cristian Kollmann forderten, dass alle faschistischen Namen abgeschafft werden und nur die historisch gewachsenen Ortsnamen verwendet werden sollen, da nur diese über Jahrhunderte hinweg gewachsen sind und somit Berechtigung haben, verwendet zu werden.
Alessandro Urzìs Meinung ging dahin, dass die deutschen Ortsnamen zwar amtlich werden sollten, die faschistischen Ortsnamen allerdings auch erhalten bleiben müssten. Brigitte Foppa würde es begrüßen, wenn die Italiener von sich aus die deutschen Namen verwenden würden. Maria Hochgruber Kuenzer meinte, dass die Toponomastik ein sehr wichtiges Thema sei und auch die deutschen Südtiroler vermeiden sollten, die faschistischen Namen zu verwenden. Pius Leitner sprach sich für die Prozentlösung aus.
Durch die spannende und angeregte Diskussion am Podium, bei der es auch zu Kontroversen zwischen Brigitte Foppa und Cristian Kollmann kam, führte gekonnt Reinhard Weger. Dieser lud das Publikum ein, ihre Meinung zu äußern und Fragen an die Podiumsteilnehmer zu richten. Die Zuhörer sprachen sich eindeutig dafür aus, dass alle pseudoitalienischen Ortsnamen abgeschafft und nur die historischen amtlich eingeführt und verwendet werden sollen.