BOZEN – Der Südtiroler Schützenbund zeigt sich irritiert über die Feststellungen des SWR-Präsidenten Philipp Moser zum Flughafen Bozen. Moser verteidigte die Notwendigkeit eines Flughafenausbaus unter anderem mit dem Argument, dass Innsbruck für Südtirol „Österreich“ (gemeint ist wohl damit: „Ausland“) sei und eine Nutzung des Innsbrucker Flughafens daher für die Südtiroler Wirtschaft nicht in Betracht komme. Er sei „schädlich“, so Moser wörtlich.
Als Beispiel dafür nannte Moser einen Referenten, den der SWR eingeladen habe, der von Frankfurt über Rom nach Bozen geflogen sei (!), obwohl ein Flug nach Innsbruck viel billiger und kürzer wäre, so Moser. Dieser Referent habe dies deshalb gemacht, weil Innsbruck für ihn im Zusammenhang mit Südtirol kein Begriff sei.
Für den Südtiroler Schützenbund ist dadurch der Beweis erbracht, dass es hinkünftig einer gemeinsamen Marketingstrategie der Tiroler Landesteile bedarf. Dies, um einerseits das Land zwischen Kufstein und Ala international als Einheit bekannt zu machen, und andererseits zum Wohle des Steuerzahlers, den das Millionengrab Flughafen schon genug gekostet hat. Eine gemeinsame Strategie sei diesbezüglich trotz Europaregion leider noch nie ernsthaft verfolgt worden – dies könne man aber mit relativ kleinem Aufwand leicht ändern.
Für gar einige Teile Südtirols ist die Distanz zum Flughafen Innsbruck kaum weiter als zum Flughafen in Bozen. Die Destinationen, die von Innsbruck und Verona aus erreicht werden, können etwaige längere Anfahrtszeiten zum Flughafen selbst leicht wettmachen, so der Südtiroler Schützenbund.