PIBURG – Wolfgang Pfaundler von Hadermur war schon als junger Mann ein Freidenker gewesen und hatte aktiv als Partisan Widerstand gegen das nationalsozialistische Regime geleistet.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wollte er auf die ungerechte Behandlung der Südtiroler durch den italienischen Staat aufmerksam machen und veröffentlichte 1958 das Aufklärungsbuch „Südtirol: Versprechen und Wirklichkeit„. Als ein Wiener Journalist zu Pfaundlers Buch meinte, dass dieses kleine Land hinter dem Brenner doch nebensächlich sei, beschloss Pfaundler wieder aktiv Widerstand zu leisten, wie schon in den 1940er Jahren gegen das NS-Regime.
In Mailand wurde er dafür zu 20 Jahren und elf Monaten verurteilt, erst 1998 wurde er vom italienischen Staatspräsident Scalfaro begnadigt. Sein Leben lang blieb Professor Pfaundler überzeugt, dass es in den 1960er Jahren notwendig gewesen war, in Südtirol mit Sprengstoff gegen den italienischen Staat zu protestieren. Er sagte, nur so konnte man „die Weltöffentlichkeit auf Südtirol aufmerksam“ machen.
Bekannt wurde Pfaundler durch seine zahlreichen Publikationen, wofür er auch mit dem Österreichischen Ehrenzeichen für Wissenschaft und Kunst, sowie dem Ehrenzeichen des Landes Tirol und der Verleihung des Berufstitels Professor geehrt wurde.
Geboren ist Wolfgang Pfaundler am 1. Jänner 1924 in Piburg im Ötztal, wo er am 20. April 2015 friedlich im Herrn entschlafen ist.
Der Sterbegottesdienst für Wofgang Pfaundler findet am Freitag, dem 24. April 2015 um 14.30 Uhr in Ötz im Ötztal statt.
Schützen, die dem Freiheitskämpfer die letzte Ehre erweisen möchten, sind herzlich willkommen!