TRUDEN – Am Samstag, den 21. März 2015 hat der Bezirk Süd-Tiroler Unterland seinen Bezirkstag in Truden abgehalten. Der Bezirkstag 2015 des südlichsten Bezirkes des Südtiroler Schützenbundes fand heuer im 25. Bestandsjahr des Bezirkes statt. Der Bezirk steht mitten im Jubeljahr, welches mit dem Unterlandler Bezirksfest am 16. und 17. Mai seinen Höhepunkt findet.
Nach dem Eintreffen der Abordnungen der Unterlandler Kompanien, der Bläsergruppe der Schützenkapelle Freiherr von Cazan und der heimischen Ehrenkompanie Truden marschierten die Formationen ausgehend vom Trudner Vereinshaus zur Blasiuskirche und nahmen dort an der Hl. Messe teil, welche mit der Schubertmesse von der Schützenkapelle Unterland umrahmt wurde.
Nach der Messe hielt der Vinschger Bezirksmajor Peter Kaserer eine treffende, nachdenklich stimmende und innig und tief gehende Heldenehrung und die Ehrenkompanie Truden unter dem Kommando ihres Hauptmanns Günther Ventir feuerte die Ehrensalve ab. Nach diesem würdigen und ehrvollen Gedenken marschierten die anwesenden Formationen zum Trudner Vereinshaus wo die Jahreshauptversammlung abgehalten wurde.
Umrahmt wurde der Bezirkstag, bzw. die Jahreshauptversammlung vom Radeiner Schützenkamerad Heinrich auf seiner Zither.
Bezirksmajor Dr. Jürgen Werth konnte neben den Vertretungen der Unterlandler Kompanien und Schützenkapelle zahlreiche Ehrengäste begrüßen. Der Bezirkspräsident und gleichzeitig Bürgermeister von Truden Edmund Lanziner, der Sektionsleiter des AVS Unterland, Hermann Bertolin, Landeskommandant Elmar Thaler, Bundeskulturreferentin Margareth Lun, der Vinschger Bezirksmajor Peter Kaserer mit Batallionskommandant Josef Wielander, Ehrenmajor des SSB Hubert Straudi sowie Ltn. Lukas Pfeifer in Vertretung des Bozner Schützenbezirkes waren der Einladung der Unterlandler Bezirksleitung gefolgt.
Im Tätigkeitsbericht für das abgelaufene Jahr 2014 blickte der Bezirksmajor auf eine reichhaltige Tätigkeit zurück. Er hob die vielen, oftmals auch länger andauernden, Sitzungen der Bezirksleitung hervor, die stets reich an konstruktiver Diskussion und Motivation waren. Er hob auch die starke Beteiligung von Vertretern unseres Bezirkes an Unabhängigkeitsveranstaltungen sowie Abstimmungen in Europa hervor. Ein Höhepunkt und in irgendeiner Art und Weise auch Pionierarbeit war die Klausurtagung des Bezirkes, welche mit dem Bundeskonvent, welcher ebenfalls im Unterland stattgefunden hat, seine bundesweite Fortsetzung fand. Die Bezirksausrückung ins Zillertal, welche ein klares Gesamttiroler Zeichen war, tat der Kameradschaft innerhalb des Bezirkes sichtlich wohl. Sehr zeit- und arbeitsintensiv war 2014 auch das Projekt „An der Front“, welches 2015 fortgesetzt wird und seinen Höhepunkt erreichen wird. Ein weiterer Höhepunkt war sicherlich auch die Teilnahme am offiziellen Gedenken an den Beginn des 1. Weltkrieg im September in Innsbruck
Generell dankte der Bezirksmajor der Bezirksleitung, hob jedoch auch die wichtige und fundamentale Arbeit der Kompanien in den Dörfer hervor.
Erfreulich ist auch die angestiegene Mitgliederzahl von 410 auf 417 im Bezirk.
Die Jahreshauptversammlung setzte sich fort mit den Berichten der einzelnen Referenten.
Die stellvertretende Bezirksmarketenderin Anna Kaufmann berichtete über die reichhaltige Tätigkeit der Unterlandler Marketenderinnen unter der Leitung von Bezirksmarketenderin Evelyn Sanin.
Umweltreferent Anton von Elzenbaum berichtete über sein Referat. Hauptziel seiner Arbeit war sicherlich der Austausch und der Aufbau eines Netzwerkes mit verschiedenen gut gesinnten Umwektverbänden.
Bezirks-Jungschützenbetreuer Ltn. Peter Unterhauser berichtete über die Tätigkeit der Unterlandler Jungschützen. Höhepunkte waren sicherlich das Gesamttiroler Jungschützentreffen und Jungschützenschießen, das Zeltlager in Mühlen in Taufers sowie der bereits zur Tradition gewordene Kastelfedercup. Erfreulich war auch der überaus gut besuchte Trommlerkurs.
Presse- und Exerzierreferent Martin Robatscher berichtete über die abgewickelte Tätigkeit der jeweiligen Referate und bedankte sich bei den Oberjägern im Bezirk und hob die Pflichtbewusstheit der im letzten Jahr neu gewählten Jungoffiziere hervor.
Nach dem Bericht der Kassarevisoren folgen zwei interessante Erfahrungsberichte von Bezirksbeirat Lukas Varesco und dem Aurer Schützenhauptmann Martin Feichter, welche über ihre Tätigkeit und Erfahrungen als Wahlbeobachter in Schottland, bzw. Barcelona berichteten. Lukas Varesco berichtete über den knappen Ausgang der Abstimmung in Schottland, welche zu Gunsten der Unabhängigkeitsgegner ausging. Dies, so Varesco, hauptsächlich auch aufgrund der medialen Angstmacherei, welche vor allem bei vielen älteren sowie reichen Leuten Ungewissheit und Unsicherheit weckten und verstärkten. Martin Feichter berichtete über die Euphorie der Katalanen und sprach ganz klar von einem Erfolg. Die Wahlbeteiligung war für katalanische Verhältnisse relativ gut, was eher im Gegensatz zu den hiesigen Medienberichten stand. Beide, sowohl Varesco als auch Feichter, hoben die Lockerheit, Gelassenheit und Offenheit in den beiden nach Unabhängigkeit strebenden Regionen hervor.
Bürgermeister und gleichzeitig Bezirkspräsident Lanziner aus Truden freute sich in seiner Rolle die Grüße der Bezirksgemeinschaft und aller Bürgermeister des Bezirkes überbringen zu dürfen und gab allen Anwesenden einen kleinen Einblick in die geschichtliche sowie auch wirtschaftliche und touristische Entwicklung des Bergdorfes Truden.
Der Bezirksmajor aus dem Vinschgau zeigte sich geehrt, die Heldenehrung durchgeführt haben zu dürfen und verwies auf die langjährige gute und kameradschaftliche Zusammenarbeit zwischen den beiden Bezirken.
Bezirksbeirat Ltn. Lukas Pfeifer überbrachte die Grüße des Bezirkes Bozen und des Bezirksmajors Lorenz Puff. Er hob die trotz der Trennung vor 25 Jahren in den letzten Jahren wieder aufgeblühten guten Zusammenarbeit zwischen den Bezirken Bozen und Süd-Tiroler Unterland.
Landeskommandant Elmar Thaler zeigte sich in seinem Grußwort äußerst erfreut über den Elan und die Motivation in der Unterlandler Bezirksleitung mit vielen jungen, engagierten Offizieren. Auch bei uns ist die Angstmacherei allgegenwärtig, wenn es über Gedanken und Visionen in Bezug auf eine Lostrennung von Italien und somit mehr Freiheit und Unabhängigkeit geht. Wir lassen uns davon nicht beirren. Wir wissen, dass vieles möglich ist, Schottland hat es gezeigt. Wir müssen es auch zeigen und daran glauben und arbeiten. Im Bezug auf das Thema Österreichische scheinen lt. Thaler viele vergessen zu haben, dass die Tatsache, dass wir gerade aufgrund der Tatsache, dass wir eine österreichische Minderheit sind, uns für die doppelte Staatsbürgerschaft einsetzen soll. Weiters haben viele vergessen, dass genau diese Tatsache auch Voraussetzung für die Autonomie ist und bei der Diskussion um die doppelte Staatsbürgerschaft und die politische Zukunft die demografische Entwicklung völlig außer Acht gelassen wird. Erfreulich zeigte sich Landeskommandant Thaler über die Aktion „An der Front“, welche ein echtes Gesamttiroler Projekt ist, welches gekonnt und sinnvoll den Bogen spannt zwischen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft.
Die Terminvorschau für das anstehende Jahr 2015 hatte es in sich. Das bereits vom Landeskommandant angesprochene Projekt „an der Front“ ist sicherlich ein Höhepunkt für 2015. Der Bezirk Süd-Tiroler Unterland wird anlässlich dieses Ereignisses zusätzlich zu den Bundesveranstaltungen in Auer von Anfang Mai bis Anfang November eine Ausstellung organisiert. Höhepunkt sind jedoch die Feierlichkeiten anlässlich des 25-jährigem Jubiläums des Bezirkes Süd-Tiroler Unterland. Die Feierlichkeiten beginnen mit dem Bezirksschießen und finden mit dem Bezirksfest am 16. und 17. Mai in Auer seinen Höhepunkt! Ebenfalls wird auf Castelfeder eine von vielen Seiten sichtbare, ganzjährig ausgehängte, Tiroler Fahne gehisst! Volles Programm also für die Unterlandler Schützen, die voller Motivation in das Jubeljahr gestartet sind.
Nach dem Absingen der Landeshymne endete der diesjährige Bezirkstag in kameradschaftlicher Runde.