BRÜSSEL/BOZEN – Am 7. Jänner 2015 wurden Sternsinger-Delegationen aus sieben europäischen Ländern von EU-Parlamentspräsident Martin Schulz in Brüssel empfangen. Mit dabei waren auch Sternsinger aus der Pfarrei Mauls im Wipptal. Bedauerlicherweise hatten die Sternsinger aus Süd-Tirol aber nicht nur Weihrauch und Myrre, sondern auch die Trikolore im Gepäck, ein in Zeiten des „Europas der Regionen“ mehr als verzichtbares Beiwerk.
Seit ihrem Start 1959 hat sich die Aktion Sternsingen zur weltweit größten Solidaritätsaktion von Kindern für Kinder entwickelt. In Süd-Tirol werden insgesamt 100 Projekte weltweit unterstützt. Im letzten Jahr konnte das stolze Spendenergebnis von 1.464.208,- Euro erreicht werden. Auch zahlreiche Jungschützen und Jungmarketenderinnen beteiligen sich an der lobenswerten Aktion, die hierzulande von der Südtiroler Jungschar organisiert wird.
So weit so gut. Die italienische Trikolore war bei der Veranstaltung in Brüssel aber mehr als fehl am Platz. In einer Zeit, in der ein „Europa der Regionen“ landauf, landab als die Zukunftsperspektive für ein bürgernahes Europa der Zukunft gelobt wird, wäre es auch an der Zeit, von überholten nationalstaatlichen Ritualen Abstand zu nehmen. Ganz abgesehen davon, dass dadurch im EU-Parlament der falsche Anschein erweckt wurde, es handle es sich bei den Sternsingern aus Mauls um italienische Jugendliche. Auch bei den Zuschauern des ZDF entsteht dadurch ein völlig falsches Bild der Süd-Tiroler Sternsinger. Es wäre mehr als an der Zeit, die Süd-Tiroler Sternsinger mit der Fahne ihrer Heimat, der Tiroler Fahne, auftreten zu lassen.
Der Südtiroler Schützenbund möchte den Verantwortlichen der Südtiroler Jungschar daher sehr gerne für das nächste Jahr eine Tiroler Fahne zur Verfügung stellen. Sie ist in allen Größen verfügbar und liegt im Bundesbüro des Schützenbundes für die Jungschar bereit. Der Schützenbund freut sich schon, unsere Sternsinger nächstes Jahr wieder in Brüssel zu sehen, diesmal als Botschafter unserer gemeinsamen Heimat!