LÜSEN – Am Dienstag, den 30. Dezember 2014 überbrachten Obmann Paul Bacher und sein Stellvertreter Hubert Straudi vom Herz Jesu Notfonds in Begleitung von Hptm. Herbert Federspieler und Bezirksmajor Helmut Oberhauser den Bauersleuten Albin und Gertraud Mellauner vom Goarer-Hof den symbolischen Hilfsscheck in Höhe von 6.000,- Euro.
Dieser Betrag war vom Herz Jesu Notfonds als Soforthilfe bereitgestellt worden, nachdem der Goarerhof in Ober-Petschied (Hinterlüsen) in der Nacht vom 24. auf den 25. März 2014 bis auf die Grundmauern niedergebrannt war.
Albin und Gertraud sowie ihre Tochter Angelika, die den Hof nach dem geplanten Wiederaufbau als Jungbäuerin übernehmen wird, dankten sehr für die finanzielle Hilfe und bereiteten der Delegation einen herzlichen Empfang. Bei einer gemütlichen Marende erzählten sie über ihre traumatischen Erlebnisse von der Brandnacht sowie über den weiteren Verlauf der Dinge.
Sie hatten somit über Nacht ihr Wohnhaus samt ihrem persönlichen Hab und Gut und das Wirtschaftsgebäude mit dem gesamten Inventar verloren. Von den landwirtschaftlichen Maschinen konnte Albin aufgrund des sich sehr schnell ausbreitenden Feuers, von dem er im Schlaf überrascht worden war, nur den Transporter retten. Die Milchkühe und das Jungvieh im Stall konnten wie durch ein Wunder nach drei Stunden Löscheinsatz von der Feuerwehr lebend und so gut wie unverletzt geborgen werden. Sie wurden mangels Unterbringungsmöglichkeiten und Futters wenige Tage später bei einer größeren Viehversteigerung verkauft.
Zunächst waren Albin und Gertraud vorübergehend bei Nachbarn und nach einigen Tagen im leerstehenden „Wuaman“ Haus in Petschied untergekommen, in welchem sie seither wohnen. Mit viel Unterstützung der örtlichen Bevölkerung konnten sie sich auch rasch mit dem nötigsten an Kleidern und Haushaltsartikeln ausstatten.
Dann aber standen sie mit ihren drei Töchtern vor der schwierigen Entscheidung, den Hof aufzugeben oder den Neuaufbau zu wagen. Aufgrund der bescheidenen Größe und der steilen Hanglage würde der Ertrag vom Hof selbst dafür nie ausreichen, auch da die Feuerversicherung nur den Schaden im Verhältnis zum Wert der Gebäude im Zustand vor dem Brand ersetzt, also höchstens einen Teil der Kosten für einen kompletten Neubau.
Bestärkt durch die große Hilfsbereitschaft in Lüsen und weit darüber hinaus entschied sich die Familie Mellauner für den Wiederaufbau. Mit befreundeten Technikern wurden erste Pläne ausgearbeitet, wobei man sich für die Verlegung der Hofstelle an einen weniger steilen Standort entschied. Bereits im Sommer und Herbst 2014 wurden die Reste der abgebrannten Gebäude entfernt und mit dem Bau der Zufahrtsstraße zur neuen Hofstelle begonnen.
Die notwendigen Projektunterlagen und behördlichen Genehmigungen für den Neubau liegen inzwischen vor und über den Winter werden die Aufträge an die Bau- und Handwerksfirmen vergeben. Im Frühjahr 2015 sollen die Bauarbeiten an der Hofstelle angegangen und soweit möglich im Herbst 2015 abgeschlossen werden.
Die Schützenkompanie Lüsen und der Herz Jesu Notfonds danken all jenen, die der Goarer-Familie in ihrer Notlage geholfen haben bzw. helfen, sei es durch tatkräftiges Anpacken bei den Aufräumarbeiten, durch Sach- oder Geldspenden, durch die versch. Spendeninitiativen oder durch Beratungen, technische oder handwerkliche Leistungen! Dem langjährigem Schützenmitglied Albin und seiner Familie wünschen wir viel Einsatzfreude und gutes Gelingen beim Wiederaufbau ihres Heimathofes!
SPENDENKONTO:
Herz-Jesu-Notfonds
Südtiroler Volksbank, Fil. Bozen, L. Da Vinci
IBAN: IT06J0585611601050570013850
SWIFT: BPAAIT2B050