STAAT IST KEIN DOGMA

SCHABS – Seit Samstagfrüh, den 15. Novmeber 2014 werden die Menschen an der Landesstraße in Schabs, auf dem Weg ins Pustertal, mit einem großen Transparent begrüßt. Das weitum gut sichtbare Spruchband trägt die Aufschrift: „Staat ist kein Dogma“. Es handelt sich dabei um eine Aktion der Schützenkompanie „Peter Kemenater Schabs“. Das SSB-Online-Team bat die Kompanie Schabs zum Interview, um diese Aktion zu erläutern.

SSB-Online-Team: Was versteht man unter den Begriff „Dogma“ und was wollt ihr mit diesem Transparent vermitteln?

SK Schabs: Unter einem Dogma versteht man eine feststehende Definition oder eine grundlegende Meinung, deren Wahrheitsanspruch als unumstößlich festgestellt wird. Wir wollen mit diesem Transparent darauf hinweisen, dass nichts auf ewig Bestand hat, auch nicht politische Gebilde wie der Staat.

SSB-Online-Team: Von verschiedenen politischen Richtungen wird aber immer wieder behauptet, die Grenzen des Staates Italiens wären unantastbar. Seht ihr das anders?

SK Schabs: Ja. Die italienische Verfassung, auf die immer wieder verwiesen wird, wurde nach dem Zweiten Weltkrieg geschrieben, also vor drei Generationen. Ich bezweifle, dass die italienische Gesellschaft heute diese Staatsordnung noch einmal gutheißen würde. Diese Verfassung ist sehr zentralistisch ausgerichtet und wirkt wie ein Korsett. Die Vielfalt innerhalb des italienischen Kulturraums kommt dadurch nicht zur Geltung. Alles wird dem Staat Italien untergeordnet. Wenn es auch nicht direkt vergleichbar ist, aber trotzdem: Regionen wie z.B. die Venezianer, die Florentiner oder die Genueser hatten ihre Hochblüte, als sie nicht zentralistisch gesteuert wurden.

SSB-Online-Team: Glaubt ihr wirklich, dass sich Italien ändern wird?

SK Schabs: Ja! Ganz sicher wird sich dieses politische Modell, das seinen Zenit schon längst überschritten hat, den Erfordernissen des 21. Jahrhundert anpassen müssen. Wir finden, das Problem Italiens ist seine Einheit.

SSB-Online-Team: Und in Bezug auf Süd-Tirol?

SK Schabs: Natürlich haben wir Süd-Tiroler zu dieser uns fremden Nation ein distanziertes Verhältnis. Jedoch werden sich im Zuge dieser Entwicklung Freiräume ergeben, die unser Volk für die Unabhängigkeit nutzen muss. Ziel muss die Loslösung von Italien sein. Dazu braucht es die Kraft und den Willen aller, denn die Einheit Italiens, ist kein Dogma!

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