Kranzniederlegung am Völkermorddenkmal in Bruneck – Historisierung misslungen

BRUNECK – Obwohl erklärende Tafeln am Völkermorddenkmal in Bruneck angebracht worden sind, zeugen die Kranzniederlegung von Unitalia, der Alpinivereinigung ANA und der Soldaten des 6. Alpiniregiments, dass die Historisierung des sogenannten „Kapuziner Wastl“ durch die angebrachten erklärenden Tafeln absolut misslungen ist. Dies stellt der Südtiroler Schützenbund in einer Aussendung fest.

„Unitalia und Alpini zelebrieren zum wiederholten Male die Verharmlosung des Faschismus. Anerkennung der Geschichte und deren Leiden scheinen den Alpini fern zu sein. Der im Volksmund genannte „Kapuziner Wastl“ erinnert an den Abessinienfeldzug. Tausende unschuldige Menschen wurden in diesem grausamen Kolonialkrieg vergast. Es ist ein Hohn, der weder hier noch anderswo gefeiert werden darf“, so der Südtiroler Schützenbund.

Für Verwunderung sorgten auch die lokalen Carabinieri-Einheiten in Zivil, die bei der Kranzniederlegung nicht etwa die Faschisten beim Kranzniederlegen beobachteten, sondern ihr Augenmerk auf die vor Ort anwesenden Journalisten richteten und diese fotografierten. Dies zeigt, dass auch das offizielle Italien vor Einschüchterung der Bevölkerung und Presse nicht zurückschreckt, wenn Menschen die Huldigungen des Faschismus dokumentieren wollen.

Der Südtiroler Schützenbund fordert die Verantwortlichen ein weiteres Mal dazu auf, für die Entfernung des Völkermorddenkmals einzutreten.

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Nanu? Faschistendenkmal doch nicht entschärft?

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